In der Form sehr ähnlich – in der Sache sehr unterschiedlich: eine große Vereinsfeier benötigte offenbar einen Festzug durch geschmückte Straßen, Festplatz, Reden, Fahnen, Musik und Gesang. Und am Abend wurde getanzt.
Die Berichte zeigen diese Gemeinsamkeiten auf, ebenso die Unterschiede: das „Reichsbanner Schwarz-rot-gold“ forderte soziale Gerechtigkeit, bekannte sich zur neuen politischen Ordnung, zur Republik, man „achtete“ den vor kurzem gewählten Reichspräsidenten Hindenburg, wollte aber „wachsam“ gegenüber den Kreisen hinter ihm sein.
Beim „Verband der Militärischen Vereine“ hielt (natürlich) Prof. Ohly die laut Bericht „markige Festrede“. Er sprach über die „demütigende Entwaffnungsnote“: „Als Volk ohne Waffen kämen wir nie wieder hoch.“ Reichspräsident Hindenburg sei das „leuchtende Beispiel“ für den zu leistenden Dienst am Vaterlande.
Die Gäste der Veranstaltungen standen dem jeweiligen Veranstalter nahe, beim Reichsbanner also die „Bruderorganisationen“ aus der Umgebung, bei den Militärvereinen war die politische Ausrichtung der Gruppierungen wie „Stahlhelm“ entsprechend, auch Teile des örtlichen Gewerbes, ein Turnverein und die Bergedorfer Kolonne vom Roten Kreuz beteiligten sich.
„Der gemeinsame Gesang des Deutschlandliedes beschloß den weihevollen Festakt“, las man über die Feier in Zollenspieker – in Sande wurde zum Abschluss des offiziellen Teils (nur) der „dritte Vers des Deutschlandliedes“ gesungen.