Seit mehr als einem Jahr litten Bergedorfs Hunde und Hundehalter unter Maulkorbpflicht und Leinenzwang (für die Hunde, nicht die Halter) – die verhängte Hundesperre sollte die Tollwut stoppen, aber wegen neu aufgetretener Fälle wurde sie immer wieder verlängert. Jetzt zeigten die Maßnahmen erste Erfolge: für die Stadt Geesthacht wurde die Hundesperre (nach dreizehn Monaten) aufgehoben, die Hunde im Bergedorf benachbarten Sande mussten nicht mehr Maulkorb tragen, sondern nur noch an der Leine geführt werden, ebenso im Stadtgebiet Hamburg (BZ vom 7. Februar, 21. und 28. März 1925). Ende April dann in Hamburg der Rückschlag und die Rückkehr zum Leinenzwang.
Unter diesen Umständen war es nicht leicht, einen Hund zu halten, aber die „Ortsgruppe Bergedorf-Sande und Umgegend des Vereins für deutsche Schäferhunde“ verfiel nicht in Resignation: sie zeigte im Sander Thalia-Theater einen Film über die „Aufzucht und Ausbildung des Schäferhundes“ (BZ vom 22. Januar 1925), und trotz der oben geschilderten Einschränkungen veranstaltete der Verein Anfang Mai in Bergedorf eine große Ausstellung von Schäferhunden, zu der zahlreiche auswärtige Gäste erwartet wurden, für die (und deren Hunde?) Quartiere gesucht wurden.
Zu neuen Tollwutfällen kam es offenbar nicht, endlich fielen die Maulkörbe in den Landherrenschaften Bergedorf und Marschlande (BZ vom 8. Juni 1925) und schließlich auch die verbliebenen Restriktionen.