Der Schatz im Acker

Bergedorfer Zeitung, 6. Oktober 1924

Heutige Boulevardblätter und vergleichbare Medien hätten mehr daraus gemacht als die BZ vor 100 Jahren: Unfall? Selbsttötung? Mord?

War die Frau aus Neuengamme beim Wasserschöpfen in die Dove-Elbe gestürzt und dabei ertrunken? Oder war sie „ins Wasser gegangen“, hatte sich das Leben genommen? Oder hatte jemand sie ins Wasser gestoßen?

Jedenfalls war sie wohlhabend gewesen, was ja durchaus ein Mordmotiv sein kann – und sie muss um ihr Leben gefürchtet haben, denn sie hatte ihr Geld „sehr tief im Acker vergraben“ und auf einem zurückgelassenen Zettel vermerkt, dass eine Suche erfolglos bleiben würde. Wohin ihre nicht näher bezeichneten „Kostbarkeiten“ gerieten und welche Bedeutung dem verschwundenen Kommodenschlüssel zukam, war der BZ nicht zu entnehmen.

An der Schatzsuche beteiligten sich Berufene, vermutlich die Familie, und Unberufene, doch zu keinem der (möglichen) Aspekte des Themas gab es bis Jahresende 1924 weitere Meldungen. Die Fragen bleiben.

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