Die preußische Gemeinde Sande war offenbar sehr bemüht, nicht von der Stadt Bergedorf „erdrückt“ zu werden, sondern Gleichstellung durch einen eigenen Bahnhofseingang und die Bahnhofsumbenennung in „Bergedorf-Sande“ sowie die Schaffung einer eigenen Poststelle zu erreichen, vom Autor etwas herablassend als „Sander Lieblingswünsche“ bezeichnet: irgendetwas würde schon realisiert werden. Immerhin scheint das Klima zwischen Bergedorf und Sande wegen gemeinsamer Interessen kooperativer gewesen zu sein als ein Jahrzehnt zuvor, wie auch an der Schaffung eines Arbeitsnachweises zu erkennen ist.
Der Begriff „Spielplatz“, der auch im Abschnitt über Geesthacht zu finden ist, bezeichnete damals übrigens einen Sportplatz, vor allem für Ballspiele, und keine Einrichtung mit Sandkiste für Kinder.
Bemerkenswert am Rückblick auf Geesthacht ist vor allem das Fehlende: die Pulverfabrik im benachbarten Düneberg und die Dynamitfabrik im nahegelegenen Krümmel mit immer wachsendem Arbeitskräftebedarf waren dem Redakteur hier offenbar keine Erwähnung wert.
Die für die Vierlande und die Marschlande genannten geplanten und durchgeführten Infrastrukturmaßnahmen ließen den Autor „die schönsten Aussichten für die Zukunft“ erwarten: der Schiffsverkehr auf der Dove- und Gose-Elbe würde nicht mehr tideabhängig sein, die Pflasterung von Straßen und die Ost-West-Verbindung der Eisenbahn würden die (bis dahin mittelalterlichen) Verkehrsverhältnisse entscheidend verbessern, und dann sollte ja auch bald der elektrische Strom das Landgebiet erhellen. Die Probleme der Kriegs-Gegenwart wie Mangel an Arbeitskräften (durch Einberufungen) und Pferden (durch Einziehungen) wurden hier schlicht übergangen.
Direkt unter diesem Jahresrückblick wie fast jeden Tag die Überschrift „Fürs Vaterland gefallen“; diesmal ein Soldat aus Bergedorf und einer aus Curslack genannt.