Insgesamt verlief die Hauptversammlung des 1847 gegründeten Bergedorfer Bürgervereins offenbar ruhig. Großen Raum nimmt hier die Berichterstattung über die Arbeit des Museumsausschusses und die Heimatsammlung des Vereins ein, aus der schließlich das Museum für Bergedorf und die Vierlande hervorging, wie Olaf Matthes schildert. Besonders interessant ist im Zusammenhang dieses Blogs die Mitteilung, dass es eine neue Abteilung der Heimatsammlung gebe: „die Sammlung von Kriegserinnerungen, namentlich aus Bergedorf“. Wie diese Sammlung aussah, welche Dokumente und Objekte sie enthielt, ist nicht mehr festzustellen, denn im Museum ist sie nicht vorhanden und auch nicht in der „Bestandsliste“ enthalten, die dem Schenkungsvertrag der Sammlung an die Freie und Hansestadt Hamburg von 1953 beigefügt war. Wahrscheinlich ist sie bereits nach kurzer Zeit eingestellt und sogar aufgelöst worden, denn im Sommer 1915 veröffentlichten die Landherrenschaften in ihren „Mitteilungen“ (Nr. 221) eine explizite Warnung vor dem
Anlegen derartiger Sammlungen – und sollten die gesammelten Stücke den 1933 im Druck erschienenen „Kriegserinnerungen“ des Bergedorfer Rechtsanwalts und Notars Wilhelm Kellinghusen (Hauptmann d. Res.) geähnelt haben, die fast gar keinen Bergedorf-Bezug aufweisen, so ist der Verlust unter lokalgeschichtlichen Gesichtspunkten gut zu verkraften.
Die gegen Ende des Artikels über den Bürgerverein erhobene schulpolitische Forderung, an der Hansaschule eine „Oberrealabteilung“ einzurichten, war für Bergedorf durchaus bedeutend: das Abitur konnte (seit 1906) nur in dem altsprachlichen Zweig erworben werden, die Schüler des Realschulzweigs mussten, wenn auch sie studieren wollten, das letzte Schuljahr an einer Oberrealschule in der Stadt Hamburg ablegen. Dies änderte sich erst 1922, wie Wolfgang Böge und Günter Hartmann in der Festschrift Hundert Jahre Hansa-Schule 1883 – 1983 schreiben.