Der heutige Sportanhänger mag bei dem Wort „Punt“ an American Football denken, der Historiker an ein Goldland – der Bergedorfer dachte vor hundert Jahren an den Bootstyp , wie die Zeitungsanzeigen belegen. Im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache ist „Punt“ nicht zu finden, die deutschsprachige Wikipedia weiß nur, dass es sich um einen Bootstyp handelt. Das Hamburgische Wörterbuch kennt das Wort und den Bootstyp; in der englischsprachigen Wikipedia heißt es: „A punt is a flat-bottomed boat with a square-cut bow, designed for use in small rivers and shallow water“, also ein Boot mit flachem Boden und rechteckigem Bug für kleine Flüsse und geringe Wassertiefen. Das Hamburgische Wörterbuch schreibt, dass es „1920-30 [ein] beliebtes Sportboot auf der Alster“ war – im Lichte der Bergedorfer Anzeigen müsste hier auch die Bille als Einsatzgebiet genannt werden.
In Hamburg und Bergedorf sind Punts längst durch andere Bootstypen abgelöst worden; in den englischen Universitätsstädten Cambridge und Oxford sind sie zumindest als folkloristisches Element noch vorhanden. Da hier leider keine Fotografien von Punts auf der Bille vorliegen, muss es offenbleiben, ob sie ausschließlich per Stechpaddel (Hamburgisches Wörterbuch) bewegt oder nach englischem Vorbild mit einer Stange gestakt wurden.
Nachtrag: es liegt jetzt eine Ansichtskarte aus den späten 1920er Jahren vor, die ein Punt auf der Bille vor der neuen Badeanstalt zeigt. Die Fortbewegung erfolgte dort per Stechpaddel.