Ob es 1924 in der Landherrenschaft Bergedorf „professionelle“ Jäger von Kreuzottern gab, ist nicht bekannt, aber wer zufällig auf eine „hamburgische“ Kreuzotter stieß und ein geeignetes Instrument bei sich hatte, der wird wohl der Giftschlange nach dem Leben getrachtet haben: 50 Goldpfennig als Prämie waren für die meisten Menschen nicht zu verachten.
Preußen war da weniger spendabel und zahlte lediglich 10 Goldpfennig, wobei die staatlichen Forsten vom Jagdgebiet ausgenommen waren. Ob diese Differenz der Prämien dazu führte, dass es zu einer illegalen Ablieferung getöteter preußischer Schlangen in Hamburg (und vermutlich durch Einwohner Hamburgs) kam, ist nicht erforscht.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V. hat die Kreuzotter, deren Bestand in Deutschland „stark gefährdet“ ist, zum „Reptil des Jahres 2024“ erkoren. Man kann aber davon ausgehen, dass die Schlange den für die letzten Jahre des 19. Jahrhunderts nachgewiesenen „Kreuzotter-Vertilgungsverein“ in Königsberg (Pr.). (siehe: Der Zoologische Garten, 40. Jg. 1899, S. 126) überlebt hat.