Vor hundert Jahren war „fettes Fleisch“ offenbar beliebter als mageres: achtmal hieß es „fettes Schwein“ in den Kleinanzeigen der Woche vom 10. bis 17. Dezember, nur ein Inserent verzichtete auf das Adjektiv. Auch die Rossschlachterei Boockhold aus Sande warb für „fettes Kochfleisch“ vom Pferd (BZ vom 6. Dezember), und in den hier wiedergegebenen großen Anzeigen wurde „fett“ ebenfalls als Verkaufsargument vorgebracht.
Das Angebot von „Hans Kröpke“ richtete sich nur an die Beschäftigten des Bergedorfer Eisenwerks; die Verkaufsstätte „Schwarzer Walfisch“ lag in unmittelbarer Nähe des Werks – ob das Eisenwerk finanziell oder ideell involviert war, ließ sich der BZ nicht entnehmen. Die Schlachterei von August Niemann jedenfalls warnte die Arbeiter, auch die anderer Firmen: sie sollten sich nicht mit argentinischem Gefrierfleisch abspeisen lassen – und auf seine eigenen Angebote gab Niemann allen Arbeitern, nicht nur denen vom Eisenwerk, 10 % Rabatt, für prima fette Ware aus eigener Schlachtung, und zwei Tage später verkündete er einen generellen zehnprozentigen Rabatt für die Weihnachtswoche (BZ vom 14. Dezember).
Das führte dann zu einer weiteren Anzeige: „Hans Gröpke“ (laut Hamburger Adressbuch 1924: Schlachterei, Hamburg, Hamburger Straße) betonte die „allerbeste Qualität“ seiner Ware, die „dem besten deutschen Fleisch an Nährwert weit überlegen“ sei.
Die Auseinandersetzung um das Preis-Leistungs-Verhältnis lässt sich hundert Jahre später nicht mehr klären.