Die Goldmark aus Aluminium

Bergedorfer Zeitung, 8. November 1923

Bergedorfer Zeitung, 13. November 1923

Gleich zwei neue Sorten Notgeld wurden innerhalb einer Woche vom Staate Hamburg eingeführt – es war aber Notgeld, das Hoffnung machte, der Inflation zu entkommen, denn der entscheidende Unterschied zu den Papiermark-Notgeldscheinen war die Deckung: Gold bzw. Dollar, und da störte es nicht, dass die „Goldpfennig“-Verrechnungsmarken aus Aluminium und die „Notgoldscheine“ aus Papier waren: sie waren wichtige Marken auf dem Weg zu einer Währungsreform.

Eigentlich sollte die „Rentenmark“ Notgeld und Papiermark überflüssig machen, doch der Buchdruckerstreik in Berlin verzögerte die Herstellung der neuen Zahlungsmittel (BZ vom 13. November) – zur Überbrückung gab es also „wertbeständiges Notgeld“, das auch nach dem Start der Ausgabe der Rentenmark vorerst seine Gültigkeit behielt. Die Papiermark-Notenpresse, die zuletzt 10-Billionen-Mark-Scheine produziert hatte, wurde mit der Einführung der Rentenmark gestoppt (BZ vom 8. November) und der Inflation somit der Garaus gemacht (ausführlichere Darstellung in den Artikeln Inflation und Währungsreform des Lebendigen Museums Online oder auch Rentenmark bei Wikipedia).

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