Da ging auch die letzte der Frauen aus dem Bergedorfer Stadtparlament – als 1919 erstmals das aktive und passive Frauenwahlrecht galt, waren immerhin vier Frauen in des 25köpfige Gremium eingezogen (BZ vom 14. April 1919).
Warum bereits nach eineinviertel Jahren Erna Schmidt ihr Mandat niederlegte, ist unbekannt (BZ vom 15. Juli 1920); Henriette Storbeck verzichtete (vielleicht nicht ganz freiwillig) „wegen Wohnungswechsel“ (BZ vom 17. Juli 1920): ihr Ehegatte Karl Storbeck, Ratmann und Leiter des Lebensmittelamtes, hatte Bergedorf einige Monate zuvor „auf Grund anderweitiger Beschäftigung“ verlassen (BZ vom 21. April 1920).
Clementine Dernehl musste aus Gesundheitsgründen ausscheiden (BZ vom 15. und 20. Juli 1920) – über ihre politischen Aktivitäten in der DDP und in der Bürgervertretung, u.a. in der Lyzeumsfrage, wurde in der BZ recht häufig berichtet. 1924, wohl nach überstandener Krankheit, kandidierte sie erneut und zog wieder ins Parlament ein.
Über Klara Bracker war nur wenig in Erfahrung zu bringen: von Beruf war sie Lehrerin, sie war verwitwet, wohnte zunächst in der Bahnstraße (heute Reetwerder) und zog 1922/23 in die Neubausiedlung Heinrich-Heine-Weg, wo sie bis zu ihrem Tod 1941 wohnte (Angaben zusammengestellt aus Adressbüchern 1919ff.). In der politischen Berichterstattung der BZ spielte sie keine Rolle (nicht einmal den Namen schrieb die BZ richtig), was sie mit ihren sozialdemokratischen Fraktionskolleginnen Erna Schmidt und Henriette Storbeck gemeinsam hatte. Für Frau Bracker rückte übrigens Erna Schmidts Ehemann Wilhelm nach.
Bei den folgenden Wahlen 1924, 1927 und 1930 wurden jeweils zwei Frauen gewählt – die Zahl von vier Frauen wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder erreicht und übertroffen.