Bergedorf postalisch 1: Von den Anfängen zur Kaiserlichen Reichspost

Wann zum ersten Mal von, in oder nach Bergedorf ein Brief gesandt wurde, ist nicht dokumentiert – aber schon 1678 gab es laut Karl Knauer (S. 10ff.) einen „fahrpostähnlichen Fuhrverkehr“ für Personen, Briefe, und „Päckereien“, vor allem nach Hamburg, aber auch in Orte der näheren Umgebung. Für andere Destinationen gab es lange Zeit verschiedene Post-Expeditionen – man konnte seine Post also nicht in einen beliebigen Kasten werfen, sondern musste die für den Empfänger-Ort zuständige Post beauftragen, so z.B. die Kaiserliche Thurn-und-Taxis-Post-Expedition oder die Braunschweig-Hannoversche, auch die Preußische, wie Harald Richert schreibt (S. 63-64, ausführlicher Knauer, ebd., S. 29ff.). Auf die Besonderheiten der Franzosenzeit und der russischen Besetzung im frühen 19. Jahrhundert soll hier ebensowenig eingegangen werden wie auf die Reppenhagensche Landpost.

Als Preußen im Jahre 1847 seine Postexpedition in Bergedorf schloss, blieb der Vorsteher Franz Wilhelm Ludwig Paalzow am Ort und wechselte den Arbeitgeber: er wurde der Postmeister des neu errichteten Lübeck-Hamburgischen Postamts in Bergedorf, das zunächst im Bergedorfer Hauptbahnhof residierte. Die räumlichen Ansprüche waren bescheiden: ein einziger Raum stand dort als „Post-Local“ zur Verfügung (siehe die Abbildung des Grundrisses des Bahnhofs bei Knauer, ebd., S. 104).

Einige Jahrzehnte später hatte sich dies grundlegend geändert: die hier wiedergegebene Ansichtskarte zeigt im Vordergrund das 1892 errichtete Kaiserliche Post- und Telegraphenamt, im Hintergrund rechts das damalige Bahnhofsgebäude.

vorn das Kaiserliche Postamt, rechts hinten ein Teil des Bahnhofs

Weitere Beiträge zum Postwesen in Bergedorf werden folgen. Darin geht es auch um die Bergedorfer Briefmarken.

 

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