Die Ende 1920 beschlossene Produktive Erwerbslosenfürsorge hatte eine Menge bewegt, vor allem Erde – insofern war dieses Bergedorf-Sander Gemeinschaftsvorhaben erfolgreich. Das Finanzierungskonzept über eine freiwillige Selbstbesteuerung war dagegen nur in Ansätzen aufgegangen: freiwillige Beiträge der Geschäftsleute, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sollten ja die Beschäftigung von Arbeitslosen bei gemeinnützigen Projekten ermöglichen. Die Bergedorfer Kommunisten lehnten dies als Unfug ab; sie verlangten u.a. die Einstellung aller Arbeitslosen in die vorhandenen Betriebe; stillgelegte Betriebe sollten reaktiviert werden (BZ vom 6. Januar und 31. März 1921).
63.000 Mark waren im ersten Halbjahr von den potentiellen Zahlern eingegangen, offenbar weit weniger als erwartet, und so wurde am Ende des hier von der BZ wiedergegebenen Geschäftsberichts der Appell wiederholt, sich solidarisch an den Zahlungen zu beteiligen. Die Freiwilligkeit hielt sich also in Grenzen – über den Daumen gepeilt wurde wohl nicht einmal eine Mark monatlich pro Beschäftigtem gespendet –, und die öffentlichen Zuschüsse vor allem aus den (klammen) Stadtkassen von Bergedorf und Sande mussten den größten Teil der Ausgaben decken, die Reichszuschüsse machten weit weniger als zehn Prozent aus.
Die freiwilligen Beiträge von Firmen und Bevölkerung nahmen im zweiten Halbjahr des Jahres deutlich zu, auf gut 110.000 Mark, doch die Aktion wurde nach zehn Monaten „vorläufig aufgehoben“, obwohl die Projektliste längst nicht abgearbeitet war (BZ vom 17. Dezember 1920) – offenbar standen für die schwere körperliche Arbeit geeignete Arbeitslose nicht mehr in ausreichender Zahl zur Verfügung.