Schleichhandel zu Wasser

Bergedorfer Zeitung, 8. Oktober 1917

Wenn die Angabe stimmt, muss man die geradezu übermenschliche Leistung der Frau bewundern: zwar erfährt der Leser nicht, ob sie stromauf rudern musste (dann sicher mit Unterstützung der Tide) oder die Elbe nur querte, aber mit 4.000 Pfund Kartoffeln an Bord ihres Kahns hatte sie (von Ruderern ist nicht die Rede) eine schwere Last zu befördern, und so ist es kein Wunder, dass sie eingeholt werden konnte. Auch der „Gemüsebauer aus K.“ (vermutlich Kirchwärder), der 52 Pfund Roggen aus Hoopte nach (Kirchwärder-)Sande bringen wollte, wird sich wegen verbotswidriger Ausfuhr zu verantworten gehabt haben. Einen Folgebericht über die verhängten Strafen gab es leider nicht.

Bergedorfer Zeitung, 15. September 1915

Nicht nur der Hauptstrom der Elbe, sondern auch ihre Nebenarme Dove- und Gose-Elbe, die die Vier- und Marschlande durchziehen, wurden zu unerlaubten Zwecken genutzt, siehe den nebenstehenden Artikel. Dass die entdeckten Diebe nicht nur ihre Beute im Stich ließen, sondern ebenso das benutzte Boot, spricht dafür, dass sie den Kahn auch durch Diebstahl erlangt hatten.

Bergedorfer Zeitung, 12. Oktober 1917

Das Stellvertretende Generalkommando in Altona erkannte das Problem und erließ eine Anordnung, nach der nicht nur alle Wasserfahrzeuge bei der Polizeibehörde anzumelden waren, sondern dass diese nur „an den für sie bestimmten Plätzen anlegen“ durften und aufwändig gegen Diebstahl zu sichern waren. Ob es half?

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