Die Anzeige des Bergedorfer Konservatoriums von Anton Mau war in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: die von ihm verlangten Eintrittspreise bis zu 3,30 Mark waren für damalige Verhältnisse ausgesprochen hoch (zum Vergleich: am gleichen Tag warb das Zollenspieker Fährhaus für ein Wohltätigkeitskonzert mit dem damals berühmten Hamburger Tenor Heinrich Bötel und verlangte für die besten Plätze 1,50 Mark). Für Bergedorf neu und überhaupt erstaunlich war der angekündigte Auftritt einer „Kunst- und Solo-Tänzerin“. Sie gab zudem Tanzkurse, obwohl schon 1914 Tanzveranstaltungen verboten worden waren (siehe BZ vom 24. November 1914), selbst wenn Tanzkurse vorgeblich „die beste Vorbildung für den Militärdienst“ bildeten, wie in einer Anzeige formuliert war (siehe BZ vom 13. Oktober 1914).
Frau Holzes Angebot war aber offensichtlich anderer Art: obwohl der Veranstalter für die Aufführung Lustbarkeitssteuer entrichten musste, stellte er in der Annonce klar, dass es sich bei den Kursen um ein ernstes Studium handelte (also keine Lustbarkeit und daher steuerfrei), das man sehr wohl auch im Krieg aufnehmen konnte. Die sehr ausführliche Kritik des Konzert- und Tanzabends, die die BZ am Tag danach brachte, macht dies auch deutlich: Lola Holze orientierte sich am Ausdruckstanz, der von Isadora Duncan geprägt und von ihr und ihrer Schwester an der Elizabeth-Duncan-Schule gelehrt wurde – und so etwas war für das betuliche Bergedorf neu und eigenartig, wie der (überraschenderweise begeisterte) Kritiker konstatierte.