Gestempelte Brieftauben

Bergedorfer Zeitung, 17. Januar 1916

Bergedorfer Zeitung, 17. Januar 1916

Was zunächst etwas komisch anmutet, hatte durchaus seinen Sinn, und das in mehrfacher Hinsicht: der Einsatz von Brieftauben war im Ersten Weltkrieg weit verbreitet: geschätzt 100.000 Brieftauben fanden Verwendung in der Übermittlung von Nachrichten, mit einer Erfolgsquote von ca. 95 Prozent (siehe Wikipedia). Zwar war dies sicher für die Tauben gefährlich, aber sie waren vor anderen Gefahren gesetzlich geschützt, nämlich vor der Bratpfanne und der „Zueignung“ durch andere Taubenhalter.
Vielleicht bewog dies eine Reihe von Mitgliedern des Bergedorfer Vereins „Courier“ dazu, ihre Tauben der Militärverwaltung zur Verfügung zu stellen, denn die Vögel wurden nun auf der Innenseite der Flügel mit dem vom Gesetz vorgesehenen kaiserlichen Stempel versehen, der sie vor der Verfolgung durch (hungrige und habgierige) Menschen bewahren sollte.

Ob die Bergedorfer Tauben wirklich zum militärischen Einsatz kamen, war der Bergedorfer Zeitung nicht zu entnehmen – ein solches Militärgeheimnis durfte sicher nicht in die Öffentlichkeit gelangen.

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