Manche Begriffe verschwinden im Laufe der Zeit aus dem Alltagsleben – an einige von ihnen sei hier erinnert.
Es kann wohl nur beim Transport einer größeren Uhr vorkommen, dass ein Perpendikel, heute würde man Pendel sagen, verlorengeht. Ob es sich bei der Uhr um einen Regulator (Auktionsobjekt, BZ vom 5. April 1924) handelte, also eine besonders genau gehende Uhr, kann nicht gesagt werden. Edith Ohlys Damenuhr war sicher zu klein für ein Perpendikel, aber als eine Tula-Uhr, also eine Niello-Arbeit, dürfte sie schon zu den besseren Produkten gezählt haben.
Der Begriff Forke wird heute wohl ausschließlich für landwirtschaftliches Gerät genutzt; für den zum Essbesteck gehörenden Gegenstand hat sich das Wort Gabel durchgesetzt; Alpaka bezeichnet hier nicht die südamerikanische Kamelart, sondern wie Britannia eine Metalllegierung. Über Carl Sievers‘ Geschäftsausstattung weiß man nichts – man kann aber davon ausgehen, dass Tonbank und Reol vorhanden waren: die Tonbank war keine geologische Formation, sondern der Ladentisch/der Verkaufstresen, und im Reol wurden in den verschiedenen Fächern die Waren gelagert. Während Wikipedia unter Reol eine heutige japanische Tonkünstlerin vorstellt, findet man im Hamburgischen Wörterbuch unter „Reaal“ die zutreffende Erklärung des Hier und Damals.
Ebenfalls nur mit Hilfe des Hamburgischen Wörterbuchs kann man herausfinden, was Bohnenschächte waren: Stangen, an denen Bohnen emporranken.
Hinsichtlich der „Hexe“ führt Wikipedia die Suchenden auf Abwege – erst die Eingabe von „Kochhexe“ führt zu der zutreffenden Erklärung: es ging nicht um Hexenhandel oder um das bekannte Grimmsche Märchen, sondern um einen einfachen Herd aus Eisenblech.