Die Landwirtschaftsausstellung und die Hamburger Universität

Haupteingang zur landwirtschaftlichen Ausstellung in Hamburg 1924 (Ansichtskarte)

Bergedorfer Zeitung, 24. Mai 1924

Unter den geschätzt 500.000 Besuchern der 30. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Hamburg dürfte eine erkleckliche Zahl aus den Vierlanden und den Marschlanden gewesen sein, denn dort waren Landwirtschaft und Gemüsebau immer noch die Haupterwerbszweige. Die Verkehrsunternehmen waren jedenfalls auf einen Besucheransturm aus der ländlichen Nachbarschaft eingestellt: auf der Elbe fuhren die Lauenburger Dampfer und die „Fortuna II“ der Oberelbeschen Dampfschiffahrt-Gesellschaft eGmbH Sondertouren, und die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn sorgte durch zusätzliche Spätzüge ab Bergedorf nach Geesthacht und Zollenspieker dafür, dass die Menschen wieder nach Hause kamen (BZ vom 24. und 26. Mai). Die zu Hause Gebliebenen konnten sich mittels der ausführlichen BZ-Berichte zwischen dem 23. Mai und dem 2. Juni informieren.

Im Postamt (siehe Geländeplan und Text in der BZ vom 24. Mai, S. 9) auf dem Ausstellungsgelände gab es einen Sonderstempel, Pferde wurden bei Reit-, Fahr- und Springturnieren präsentiert und ggf. prämiert, der Hamburger Senat stiftete Preismedaillen, Kongresse wurden durchgeführt, Vorträge gehalten, ein „Dorfkino“ zeigte Filme zur Agrarwirtschaft, und natürlich gab es Möglichkeiten, sich mit Flüssigem und Festem zu stärken.

Bergedorfer Zeitung, 31. Mai 1924

Sogar die Universität Hamburg gehörte zu den Ausstellern – sie hatte damals einen Studiengang Landwirtschaft, dessen Prüfungsordnung zwei Wochen nach Ende der Messe veröffentlicht wurde (laut BZ vom 14. Juni). Ebenfalls im „Hamburger Haus“ war u.a. die Gemüseausstellung des Hamburger Landgebiets zu finden – ob Gemüsebauvereine des Landgebiets für ihre präsentierten Pflanzen und Waren ausgezeichnet wurden, war der BZ nicht zu entnehmen. Anders beim Pferdezuchtverein der Hamburger Marschen: er erhielt für seine vorgeführten Tiere drei Preise und eine förmliche Anerkennung (BZ vom 28. Mai).

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