Die lästigen Nachkommastellen

Bergedorfer Zeitung, 5. Februar 1923

Das machte das Leben der Behördenbediensteten etwas einfacher: sie brauchten von da an Pfennigbeträge nicht mehr zu berechnen – außer bei den ihnen zustehenden Gehältern und Löhnen. Das machte den Geldverkehr (bar und unbar) zweifellos leichter; die Höhe der dadurch erreichten Einsparungen ist unbekannt.

Bergedorfer Zeitung, 12. März 1923

Auch die Setzer sollten entlastet werden: Nachkommabeträge gab es kaum noch, und dann machte auch der „Pfennigstrich“ keinen Sinn mehr, folglich konnte er wegfallen. Ein einleuchtender Vorschlag: als die Stadt Bergedorf ihre neue Begräbnisordnung bekanntmachte (BZ vom 27. Februar), wurde nach allen genannten Beträgen das ,– gesetzt, insgesamt 44mal. Während die Stadt dann recht zügig den Pfennigstrich aus ihren Bekanntmachungen strich, hielt die Bergedorfer Ortskohlenstelle noch bis zur Jahresmitte daran fest. Inserierende Firmen hatten sich zu diesem Zeitpunkt zumeist schon umgestellt.

Im Zuge der andauernden Inflation kamen Komma und Nachkommastellen später wieder zu Ehren. Nominal ging es dann aber nicht um Pfennigbeträge.

 

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