Das Kriegsende war nicht das Ende der „Pulverschmiede Deutschlands“, wie die Fabriken in Krümmel und Düneberg genannt wurden: man stellte nach den von den Alliierten angeordneten Demontagen auf „zivile“ Güter um (siehe hierzu die Seiten des Industriemuseums Geesthacht und das Geesthachter Heimatbuch (online), S. 13-16), und offenbar war auch das profitabel.
In Krümmel wurde nun Sicherheitssprengstoff für nicht-militärische Verwendungen produziert, doch das lastete die nach der Teildemontage verbliebenen Anlagen nicht aus. Die Dynamit-AG wollte daher mit einem neuen Produktionszweig die in der Nitrozellulose-Technologie vorhandenen Kompetenzen und Einrichtungen nutzen: jetzt sollte eine ebenfalls auf Zellulose basierende Kunstfaser mit dem Namen „Vistra“ hergestellt werden. Die Dynamit-AG erwartete „für die Zukunft gute Erträgnisse“, sie rechnete mit einer Dividende von 20 Prozent (nach 16 Prozent im Vorjahr, BZ vom 30. April 1921).
Auch die Pulverfabrik Düneberg stellte auf Friedensproduktion um und kooperierte weiter mit dem Werk in Krümmel: hier wurden ab 1920 die Vulkanfiber der Marke „Dynos“ und der Fußboden- und Tischbelag „Triolin“ hergestellt: „Zu beidem wurde das vorhandene Know-how aus der Celluloseverarbeitung bzw. der Produktion von Schießbaumwolle (hochnitrierte Cellulose) genutzt.“ (Günter Lattermann) Laut Lattermann kam Triolin unter anderem in Gebäuden des Bauhaus in Weimar zum Einsatz und kann dort nach erfolgter Restaurierung bis heute betreten werden.