Das Färben von Eiern hat eine lange Tradition – britische und kanadische Archäologen haben 60.000 Jahre alte Fragmente gefärbter und mit eingeritzten Mustern verzierter Straußeneier in Südafrika (Felsüberhang Spitzkloof A) gefunden, wie auf einer Seite Egg Cetera der Universität Cambridge berichtet wird. Diese Eier wurden vermutlich (und werden, in der Kalahari) als Wasserbehälter benutzt, sind also keine Ostereier im eigentlichen Sinne.
Über das farbliche Verzieren von Eiern in unterschiedlichen Epochen und Religionen findet man bei Wikipedia Informationen: im 12. Jahrhundert begann das Christentum mit der Segnung von Eiern bzw. Osterspeisen.
Die prähistorischen Straußeneier waren auch bestimmt nicht mit Quedlinor-Eierfarben eingefärbt, da diese erst seit dem späten 19. Jahrhundert von Wilhelm Brauns in Quedlinburg hergestellt wurden. In der hier gezeigten Annonce bot er auch Marmorierpapier und Abziehbildchen an, mit denen sich natürlich andere Effekte erzielen ließen als durch schlichtes Kochen zusammen mit Zwiebelschalen. Dekorationsmöglichkeiten gab es also genug, und die Eierpreise waren moderat – knapp zehn Jahre später kostete ein (!) Ei vier Mark (Anzeige in der BZ vom 28. Dezember 1921).
Der Osterhase übrigens, der angeblich die Eier bemalt und versteckt, tauchte erstmals 1682 in der Dissertation Johannes Richiers über „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ auf.
Eine etwa 1.000 einschlägige Objekte umfassende Sammlung gibt es im 1. deutschen Ostereimuseum in Sonnenbühl. Ein Fabergé-Ei ist nicht darunter.