Der Run auf die städtische Sparkasse, der einige Tage zuvor begonnen hatte, war demnach nur von kurzer Dauer – dazu mag auch die Anzeige beigetragen haben, die Bürgermeister Dr. Walli am 5. August publiziert hatte und die die Sparer beruhigen sollte:
Auch der Burgfrieden, der die innenpolitischen Konflikte zwischen Kaiser und Regierung einerseits und der oppositionellen SPD andererseits zurückstellte und die Zustimmung der SPD zu den Kriegskrediten sicherte, wirkte sich in Bergedorf und Sande aus:
Es war durchaus keine Selbstverständlichkeit, dass das von Gewerkschaften und SPD für die „Kriegsfürsorge“ gesammelte Geld nicht an durch den Krieg in Not geratene Mitglieder verteilt, sondern der Bergedorfer städtischen Kriegsfürsorge zur Verfügung gestellt werden sollte – andere Vereine (wie der Militärverein Germania, siehe Bergedorfer Zeitung vom 7. August 1914) reservierten zumindest einen Teil ihrer Mittel für die eigenen Mitglieder.
Der Verzicht der Gewerkschaften auf Lohnforderungen und Streiks während des Krieges hielt bei rasch zunehmender Arbeitslosigkeit manche Arbeitgeber nicht davon ab, Löhne zu drücken – siehe hierzu auch die folgende Blog-Seite.