Pfingstausflüge haben in Hamburg eine lange Tradition – schon im 19. Jahrhundert besang der Hamburger Hein Köllisch in De Pingsttour eine solche, geradezu legendär gewordene. Diese führte allerdings nicht nach Bergedorf, sondern ins (Rodenbeker) Quellental, und 1915 blieb der kolossale Regen glücklicherweise aus. Übrigens läuft zur Zeit eine informative Ausstellung zu Hein Köllisch in der Niederdeutschen Bibliothek der Carl-Toepfer-Stiftung. (UPDATE: Die Ausstellung ist beendet.)
Vor allem Dampfer und Eisenbahnen sollten die Hamburger in die Ausflugsgebiete östlich der Stadt bringen, und so hatte die Lauenburger Dampfschifffahrtsgesellschaft offenbar all ihre Schiffe im Einsatz auf der Oberelbe – überraschend ist an dem hier wiedergegebenen Werbetext im redaktionellen Teil der Bergedorfer Zeitung für den heutigen Leser vielleicht, dass vor hundert Jahren in den Vierlanden der Obstbau so verbreitet war, dass mit der Baumblüte geworben wurde – dies hat heute das Alte Land übernommen.
Dass die Tagestouristen bei bestem Wetter in großen Scharen kamen, ist den Berichten aus Bergedorf und Geesthacht zu entnehmen. Bergedorf selbst, das im späten 19. Jahrhundert noch ein Hauptausflugsziel gewesen war, scheint nur noch Durchgangs- bzw. Umsteigestation gewesen zu sein.