Der Inserent war sich seiner Sache sicher: jeder vernünftige Mensch würde die „wichtige Eingabe“ an den Magistrat unterzeichnen, die in verschiedenen Geschäften auslag – den Inhalt der Eingabe erfuhr man offenbar nur dort, aber nicht aus der Zeitung. So viel allerdings konnte der Zeitungsleser erschließen: es ging nicht um Parteipolitik, denn sowohl bei der sozialdemokratischen Volksbuchhandlung als auch bei der bürgerlichen Buch- und Papierwarenhandlung von Kirchner lag die Eingabe im Schaufenster, und die Angelegenheit betraf nicht nur Bergedorf, sondern auch Reinbek.
Da half ein Leserbrief: Inhalt der Eingabe war es offenbar, einen „Fahrweg quer durch das Gehölz“ von Bergedorf nach Reinbek zu fordern, und dem widersprach der Verfasser des Leserbriefs (Albert Zimmermann) vehement: es gelte, „eine Verschandelung unseres Waldbesitzes“ zu verhindern und den „intimen Charakter unseres Gehölzes“ zu bewahren. Ein „Weg für leichtes Gefährt“ würde zu dem Versuch führen, ihn „schließlich auch für Automobile frei zu bekommen.“
Ob hinter der Straßenplanung wirklich Herr Schinkel steckte und er für die ihm gehörenden Grundstücke in Wentorf eine bessere Anbindung (und damit Wertsteigerung) nach Bergedorf erreichen wollte – es klingt zumindest plausibel.
Aus der Eingabe wurde nichts – der „Reinbeker Weg“ in Bergedorf und der „Bergedorfer Weg“ in Wentorf sind zwar „Fahrwege“ im Sinne der Eingabe (auch für schweres Gefährt, Automobile aller Art, darunter Omnibusse etc.), aber durch das Gehölz geht’s bis heute nur unmotorisiert.