In der Virtuellen Fachbibliothek Osteuropa (ViFaOst, http://www.vifaost.de ) steht seit kurzem speziell für wissenschaftsrelevante Termine ein interdisziplinär ausgerichteter Veranstaltungskalender zur Verfügung. Der Zugang erfolgt über die Startseite der ViFaOst oder direkt über den Link http://www.vifaost.de/veranstaltungen/de/. Die Realisierung erfolgte als TYPO3-Extension und wird in Kürze auch in den Virtuellen Fachbibliotheken b2i und Propylaeum nachgenutzt werden.
Über eine Meldemaske lassen sich Veranstaltungen zur Bekanntgabe anmelden. Nach einer zeitnahen redaktionellen Überprüfung erfolgt dann die Freischaltung im Kalender. Sämtliche Daten werden zudem nach Ablauf eines Termins dauerhaft im Archiv gespeichert. Die enthaltenen Ankündigungen – darunter solche zu Konferenzen, Tagungen, Workshops, Einzelvorträgen, Calls for Papers uvm. – sind durchweg relevant für die nationale und internationale Osteuropaforschung. Sie sind umfassend mit erläuternden Daten und einem kurzen Beschreibungstext versehen. Interessierte können dadurch gezielt nach Terminen mit speziellen Veranstaltungsorten, Themen, Berichtszeiträumen, Bezugsräumen, Veranstaltern uvm. suchen.
Zunächst steht der Veranstaltungskalender nur in einer deutschen Version zur Verfügung. Mittelfristig sollen eine englische und eine russische Parallelversion angeboten werden. Die Eingabe und Suche erfolgen gegebenenfalls transliteriert mit lateinischem Grundbuchstaben (z.B. Lodz).
Der Veranstaltungskalender wird innerhalb der ViFaOst kooperativ vom Institut für Osteuropa- und Südosteuropaforschung (inhaltliche Redaktion) und von der Bayerischen Staatsbibliothek München (Konzeption, technischer Aufbau) betrieben.
Die ViFa Benelux ist am Start
Die Virtuelle Fachbibliothek Benelux, das neue Fachportal für die Niederlandistik, Niederlande-, Belgien- und Luxemburgforschung sowie für die Frisistik und Afrikaanse Philologie ist seit dem 9. März 2012 online. Auf der Tagung des Niederlandistenverbandes, welche am Wochenende an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg stattfand, wurde die ViFa Benelux der Öffentlichkeit vorgestellt (siehe auch ViFa Benelux-Blog und Aktuelles der USB Köln).
Die ViFa Benelux ist ein gemeinsames Projekt der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (zuständig für die technische Umsetzung) und der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (Projektleitung). Beide Institutionen sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Sondersammelgebiet Benelux betraut. Auch der Aufbau der Virtuellen Fachbibliothek wird von der DFG gefördert.
Die neue ViFa löst die Virtuelle Fachbibliothek Niederländischer Kulturkreis / NedGuide der ULB Münster sowie die Fachinformationsseiten Belgien/Luxemburg der USB Köln ab.
Bereits im letzten Jahr wurden erste Module der ViFa Benelux veröffentlicht. Die Fachsicht Benelux aus der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) sowie aus dem Datenbank-Infosystem (DBIS) waren bereits seit Mai 2011 nutzbar. Im Dezember 2011 kam das ViFa Benelux Blog dazu.
Die ViFa Benelux wurde zunächst als Beta-Version veröffentlicht. Die eben genannten bereits vorhanden Module wurden in den ViFa intergriert, eine Reihe weiterer Module und Funktionen sind hinzugekommen. Selbstverständlich wird eine Metasuche über zahlreiche Fachkataloge und -datenbanken angeboten. Hervorzuheben ist sicher auch der Forschungsführer, das Forscher- und Forschungswiki der ViFa Benelux. Ganz ähnlich wie in dem vor kurzen hier im Blog von Markus Trapp vorgestellten cibera ForscherWiki können die Forscherinnen und Forscher bzw. Forschungseinrichtungen dieses Angebot aktiv mitgestalten. LOTSE wird als Wegweiser zur Literatursuche und zum wissenschaftlichen Arbeiten genutzt, die Zugänge zu den Fachsichten Niederlandistik/ Niederlande-Studien und Belgien/ Luxemburg in Lotse werden in der ViFa verlinkt. Noch im Aufbau befindet sich der fachliche Dokumentenserver Benelux-Dok, Informationen für Autorinnen und Autoren werden aber schon zur Verfügung gestellt. Neuerwerbungsdienst und Newsletter runden das Angebot ab.
Die ViFa Benelux wurde mit der Portalsoftware IPS: Information Portal Suite realisiert und nutzt das YAML CSS Framework. Das Bibliothekportal der USB Köln basiert ebenfalls auf IPS, sodass entsprechende Erfahrungen vorhanden sind. Auch das vascoda-Portal wurde ja mit der IPS-Portalsoftware und YAML betrieben. Eine Herausforderung, die sich durch den Einsatz von IPS ergibt und die mir aus dem vascoda-Portal noch sehr vertraut ist, muss auch die ViFa Benelux noch meistern. Beim Aufruf des Portals wird automatisch eine Session generiert, die nach einer gewissen Zeit der Inaktivität verfällt. Auf diese Weise lassen sich Unterseiten der ViFa nicht ohne weiteres direkt verlinken (es sei denn, man löscht die Session-ID aus dem jeweiligen Link, wobei dann beim Wechseln auf ein anderes Modul das Fehlen der Session moniert wird). Besser wären permanente und auch sprechende URLs. Dieses Problem ist bekannt und wird sicher noch bis zum Projektende gelöst.
Auch ansonsten bleibt noch das eine oder andere zu tun in der ViFa Benelux. Der fachliche Dokumentenserver ist, wie gesagt im Aufbau, eine Personalisierungskomponente ist vorgesehen, die Hilfetexte sowie ein englischsprachige Version sind in der Vorbereitung. Über die weitere Entwicklung wird hier und im Blog der ViFa Benelux berichtet.
Lobenswert sind die schon vorhandenen Möglichkeiten, die Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler einzubinden. Diese können sich mit eigenen Beiträgen und Kommentaren im ViFa Benelux-Blog, durch Aktualiserung und Ergänzung von Einträgen im Forschungsführer und durch das Bereitstellen von Publikationen für den Dokumentenserver aktiv an der modular aufgebauten ViFa Benelux beteiligen.
Einbindung von Fachgemeinschaften in die Fachportale – Teil 3: Dokumentenserver
(Dies ist der dritte Teil unserer Reihe über die Verbindung von Fachportalen und Fachgemeinschaften. In Teil eins ging es um Themenportale, Teil zwei beschäftigte sich mit Forscherwikis.)
Dokumentenserver eignen sich gut für die Arbeitsteilung zwischen Bibliotheken und Fachgemeinschaften. Sie sind in meinen Augen sogar das ViFa-Modul mit dem größten Potential. Denn hier können Bibliotheken ihre ureigenen Aufgaben in einem neuen Medium wahrnehmen: Elektronische Dokumente werden gesammelt, formal und inhaltlich erschlossen, bereitgestellt, in Themenportalen oder Blogeinträgen vermittelt und beworben, und in einigen Fällen durch Langzeitarchivierung bewahrt.
Eine neue Aufgabe kommt dazu: Die Erhöhung der Sichtbarkeit der Dokumente. Anders als bei unseren physischen Beständen ist der Nutzerkreis eines Repositoriums und damit seine Reichweite prinzipiell uneingeschränkt. Dies trifft umso mehr zu, wenn es sich bei dem Dokumentenserver um ein Open-Access Repositorium handelt. Bibliotheken erbringen damit sowohl Schreibenden als auch Lesenden eine Dienstleistung und verkürzen im Idealfall den Weg zwischen beiden.
Um diese theoretisch mögliche weltweite Recherchierbarkeit auch praktisch zu realisieren ist eine konstante Anstrengung zu Sichtbarmachung der gespeicherten Dokumente nötig:
Die effektivste Maßnahme ist nach meinen Erfahrungen die Suchmaschinenoptimierung der Webseite. Dabei ist es interessant zu wissen, dass Google Scholar OAI-Schnittstellen nicht spannend findet sondern in seinen inclusion guidelines die Verwendung von Eprints oder DSpace nahelegt. Ausweg für OPUS Verwender: Vier HMTL-Metatags im Headbereich helfen.
Bsp.:
<meta name="citation_title" content="Kriege und bewaffnete Konflikte 2011 : Ein erster Überblick"> <meta name="citation_author" content="Schreiber, Wolfgang"> <meta name="citation_publication_date" content="2012"> <meta name="citation_pdf_url" content="http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2012/3522/pdf/AKUF_Analysen_10.pdf">
(Via RepMan-Mailingliste die ich hier als Austauschmedium nachdrücklich empfehlen möchte, auch wenn es derzeit schwer ist, auf die einzelnen Beiträge im Archiv zu verlinken (-; )
Weiterhin sinnvoll ist es, die OAI-Schnittstelle und die Serverdaten so bekannt wie möglich zu machen, z. B. durch Melden bei:
- BASE
- OpenDOAR
- Registry of Open Access Repositories
- aber auch bei weiteren Harvestern wie Mendeley
Manchmal sieht man erst nach Wochen oder Monaten an den Logfiles des Servers, ob der Versuch erfolgreich war und sich neue Besucherströme einstellen. Aber tendenziell ist man damit schon mal auf einem guten Weg. Und aus diesen Erfahrungen wird in Bibliotheken zunehmend ein großes Wissen aufgebaut, das etwa in Lehre und Forschung nicht im selben Maße besteht – und auch nicht bestehen muss. Diese Stärke kann genutzt werden um durch eine gute Arbeitsteilung die Vernetzung mit der Fachcommunity vorantreiben.
Zudem eignet sich der Dokumentenserver als Motor der technischen Innovation eines Portals: in einem überschaubaren Rahmen können neue Funktionen implementiert und getestet werden: Sharing, Social Bookmarking, die Einbindung verschiedene Formen von Mikrodaten in den Einzeltreffern oder der Einstieg ins Semantic Web. Zusammengefasst: Bibliotheken sollten Ihre Dokumentenserver lieben, denn sie eröffnen ihnen die Chance, zu glänzen.
Dokumentenserver der ViFas
(Sollte ich ein Repositorium vergessen habe, bitte melden oder kommentieren, dann ergänze ich die Liste)
- ART-Dok – Publikationsplattform Kunstgeschichte RSS
- EconStor – Publikationsplattform Wirtschaftswissenschaften
- eDoc.ViFaPol– Der Open-Access-Volltextserver für Politikwissenschaft und Verwaltungswissenschaften RSS
- GEO-LEO e-docs – Publikationsplattform für geo- u. montanwissenschaftliche Informationsressourcen
- GiNDok – Publikationsplattform Germanistik
- MENAdoc – Publikationsplattform für Dokumente mit Bezug zum Vorderen Orient u. Islam
- OstDok – Osteuropa-Dokumente online
- pedocs – Open Access Erziehungswissenschaften RSS
- Propylaeum-DOK – Publikationsplattform Altertumswissenschaften RSS
- PsyDok – Open-Access-Server der Virtuellen Fachbibliothek Psychologie RSS
- SavifaDok – Publikationsplattform Südasienwissenschaften RSS
- vifabioDOC – Publikationsplattform Biologie
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