Auf dem 101. Bibliothekartag in Hamburg gab es am 23.05.2012 in der Session „Besondere Sammlungen in Bibliotheken“ zwei Vorträge zu Virtuellen Fachbibliotheken.
Jürgen Christof und Jens Wonke-Stehle (beide SUB Hamburg) stellten dar, dass ViFas in ihrer aktuellen Form zur Disposition stehen. Sie zeigten auf, dass die Ende der 1990er Jahre aufgestellten Grundannahmen zur Konzeption von Virtuellen Fachbibliotheken längst keine Gültigkeit mehr besitzen und sich die meist sehr geringe Nutzung und der schlechte Bekanntheitsgrad von ViFas daraus ableiten. Dem Zwischenfazit, ViFas wären gescheitert und sollten abgeschaltet werden, begegnen sie mit dem Vorschlag neuer Grundannahmen für das Konzept der Virtuellen Fachbibliotheken.
Ralf Depping (USB Köln) stellte ergänzend in seinem Vortrag noch mal kurz die Entstehungsgeschichte der ViFas als Portale der Sondersammelgebiete dar. Er gab einen Überblick über die seitens der DFG formulierten Aufgaben der ViFas und deren zentralen Module und benannte die vermeintlichen Erfolgsfaktoren für ViFas.
Beide Vorträge zielten letztlich darauf ab, dass sich die ViFa-Verantwortllichen auf ihre Kernkompetenzen besinnen sollten und anstatt eines „One-Stop-Shops“ (nach)nutzbare Einzelmodule und Dienste aufbauen sollten, die dort eingebunden werden können, wo sich die NutzerInnen aufhalten. Absehbar ist, dass die von der DFG geplante Neuaufstellung des SSG-Systems und der Virtuellen Fachbibliotheken tatsächlich ein Stück in diese Richtung gehen wird.
Was ist Ihre Meinung dazu? Wie kann und soll es weiter gehen mit den ViFas?
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