In der letzten Woche habe ich über Twitter eine kleine Umfrage unter den Followern gestartet. Es ging dabei um die Frage, wie man die Nutzung von Virtuellen Fachbibliotheken und Fachportalen erhöhen kann, was zunächst mal gleichzusetzen ist mit der Frage, wie man den Bekanntheitsgrad der ViFas und Fachportale erhöhen kann. Auch wenn sich die Zahl der Vorschläge und Ideen bei Twitter in Grenzen hielt, möchte ich diese hier im Blog aufgreifen und ergänzen und so auch die weitere Diskussion zu dieser Frage anregen.
Die Nutzung der ViFas und Fachportale ist sehr unterschiedlich, ebenso die Faktoren, die für eine gute Nutzung eine Rolle spielen. Das fängt an beim Bekanntheitsgrad in den Fachcommunities (also bei den Zielgruppen / NutzerInnen) an, geht über den Bekanntheitsgrad und das Standing in der Bibliothekswelt (bei den Multiplikatoren und oft auch in der eigenen Bibliothek) und führt letztlich auch zur (altbekannten) Problematik der Heterogenität der Angebote (technisch und inhaltlich gleichermaßen) bis hin zur Herausforderung der Verstetigung und des nachhaltigen Betriebs und der Weiterentwicklung der Angebote (und eben nicht die alleinige Aufrechrechterhaltung des Status Quo nach Ende der Projektförderung). Ein sehr komplexes Thema also, welchem ich versuchen will, mich in mehreren Beiträgen zu nähern.
„Die NutzerInnen dort abholen, wo Sie sich (im Netz) tummeln.“
@karldietz macht bei der kleinen Twitter-Umfrage den Vorschlag, dass die ViFas die NutzerInnen bei Twitter, Facebook und Co. abholen sollen. Die Themen Web 2.0 und Social Media sind ja tatsächlich schon länger in den Fokus gerückt, waren Inhalt diverser vascoda-Workshops und Beispiele aus den Portalen wurden und werden hier im vascoda-Blog vorgestellt. Immer mehr Bibliotheken und nach und nach auch ViFas und Fachportale sind insbesondere bei Twitter und Facebook zu finden oder betreiben ein Blog oder ein Wiki. Aber hier ist noch ein langer Weg zu gehen. Die Verantwortlichen der Fachportale müssen teils noch davon überzeugt werden, dass Web 2.0 und Social Media unverzichtbar für die Aussendarstellung und als ergänzende Bestandteile ihrer Angebote sind, noch vorhandene Berührungsängste müssen weiter abgebaut werden. Schön ist aber, dass immer mehr sich trauen, die verschiedenen Dienste auszuprobieren. Manchmal werden dabei im Vorfeld (z.B. im Rahmen von Masterarbeiten) Markanalysen betrieben und die Wünsche der NutzerInnen sowie die Möglichkeiten der Fachportalbetreiber evaluiert. Meist größere Bibliotheken stellen sogar Hauptverantwortliche für den Bereich Social Media ein, die sich auch um entsprechende Angebote der Fachportale kümmern. Betrachtet man dann aber mal die verschiedenen Social-Media-Aktivitäten insbesondere der ViFas und Fachportale genauer, stellt man fest, dass auch hier die Nutzung sehr unterschiedlich aber in der Regel noch zu gering ist. Der Effekt der Weiterverbreitung von Informationen in sozialen Netzwerken ist sicher nicht zu unterschätzen, allein darauf zu vertrauen, dass sich die eigenen Angebote dadurch herumsprechen wäre aber fatal. Wenn einem bei Twitter oder Facebook hauptsächlich die KollegInnen aus den anderen Portalen und Bibliotheken folgen, dann hat man zwar einen schönen Pool an Multipliaktoren, die eigentliche Zielgruppe (nämlich die Fachcommunities, die NutzerInnen der Fachportale) erreicht man so nur mäßig, wenn nicht gar nur zufällig. Was also tun? Dazu ein paar Überlegungen, die zugegebenermaßen nicht umfassend und auch nicht unbedingt innovativ aber aus meiner Sicht trotzdem notwendig sind.
(mehr …)
Letzte Kommentare