Die Virtuelle Fachbibliothek Benelux, das neue Fachportal für die Niederlandistik, Niederlande-, Belgien- und Luxemburgforschung sowie für die Frisistik und Afrikaanse Philologie ist seit dem 9. März 2012 online. Auf der Tagung des Niederlandistenverbandes, welche am Wochenende an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg stattfand, wurde die ViFa Benelux der Öffentlichkeit vorgestellt (siehe auch ViFa Benelux-Blog und Aktuelles der USB Köln).
Die ViFa Benelux ist ein gemeinsames Projekt der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (zuständig für die technische Umsetzung) und der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (Projektleitung). Beide Institutionen sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Sondersammelgebiet Benelux betraut. Auch der Aufbau der Virtuellen Fachbibliothek wird von der DFG gefördert.
Die neue ViFa löst die Virtuelle Fachbibliothek Niederländischer Kulturkreis / NedGuide der ULB Münster sowie die Fachinformationsseiten Belgien/Luxemburg der USB Köln ab.
Bereits im letzten Jahr wurden erste Module der ViFa Benelux veröffentlicht. Die Fachsicht Benelux aus der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) sowie aus dem Datenbank-Infosystem (DBIS) waren bereits seit Mai 2011 nutzbar. Im Dezember 2011 kam das ViFa Benelux Blog dazu.
Die ViFa Benelux wurde zunächst als Beta-Version veröffentlicht. Die eben genannten bereits vorhanden Module wurden in den ViFa intergriert, eine Reihe weiterer Module und Funktionen sind hinzugekommen. Selbstverständlich wird eine Metasuche über zahlreiche Fachkataloge und -datenbanken angeboten. Hervorzuheben ist sicher auch der Forschungsführer, das Forscher- und Forschungswiki der ViFa Benelux. Ganz ähnlich wie in dem vor kurzen hier im Blog von Markus Trapp vorgestellten cibera ForscherWiki können die Forscherinnen und Forscher bzw. Forschungseinrichtungen dieses Angebot aktiv mitgestalten. LOTSE wird als Wegweiser zur Literatursuche und zum wissenschaftlichen Arbeiten genutzt, die Zugänge zu den Fachsichten Niederlandistik/ Niederlande-Studien und Belgien/ Luxemburg in Lotse werden in der ViFa verlinkt. Noch im Aufbau befindet sich der fachliche Dokumentenserver Benelux-Dok, Informationen für Autorinnen und Autoren werden aber schon zur Verfügung gestellt. Neuerwerbungsdienst und Newsletter runden das Angebot ab.
Die ViFa Benelux wurde mit der Portalsoftware IPS: Information Portal Suite realisiert und nutzt das YAML CSS Framework. Das Bibliothekportal der USB Köln basiert ebenfalls auf IPS, sodass entsprechende Erfahrungen vorhanden sind. Auch das vascoda-Portal wurde ja mit der IPS-Portalsoftware und YAML betrieben. Eine Herausforderung, die sich durch den Einsatz von IPS ergibt und die mir aus dem vascoda-Portal noch sehr vertraut ist, muss auch die ViFa Benelux noch meistern. Beim Aufruf des Portals wird automatisch eine Session generiert, die nach einer gewissen Zeit der Inaktivität verfällt. Auf diese Weise lassen sich Unterseiten der ViFa nicht ohne weiteres direkt verlinken (es sei denn, man löscht die Session-ID aus dem jeweiligen Link, wobei dann beim Wechseln auf ein anderes Modul das Fehlen der Session moniert wird). Besser wären permanente und auch sprechende URLs. Dieses Problem ist bekannt und wird sicher noch bis zum Projektende gelöst.
Auch ansonsten bleibt noch das eine oder andere zu tun in der ViFa Benelux. Der fachliche Dokumentenserver ist, wie gesagt im Aufbau, eine Personalisierungskomponente ist vorgesehen, die Hilfetexte sowie ein englischsprachige Version sind in der Vorbereitung. Über die weitere Entwicklung wird hier und im Blog der ViFa Benelux berichtet.
Lobenswert sind die schon vorhandenen Möglichkeiten, die Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler einzubinden. Diese können sich mit eigenen Beiträgen und Kommentaren im ViFa Benelux-Blog, durch Aktualiserung und Ergänzung von Einträgen im Forschungsführer und durch das Bereitstellen von Publikationen für den Dokumentenserver aktiv an der modular aufgebauten ViFa Benelux beteiligen.
Danke an Ilona Riek (ULB Münster, Projektleitung ViFa Benelux) fürs Gegenlesen des Beitrages. Weitere Informationen gibts auch bei der ULB Münster: http://www.ulb.uni-muenster.de/forum/nachrichten/2012-03-12_vifa-benelux.html
Eine kurze Ergänzung, die vielleicht für einige von Ihnen von Interesse ist: Das Designkonzept und die Seitenstruktur der ViFa Benelux orientieren sich an dem Corporate Design Web Style Guide für Virtuelle Fachbibliotheken. Der Styleguide wurde von GESIS im Rahmen des vascoda-Teilprojekts „Fachportale – Übergreifende Strukturen und Aufgaben“ als gemeinsames Designkonzept für die ViFas entwickelt.
Beste Grüße
Ilona Riek