Wilkommen im Jahr 2013! Dieses Jahr wird für das Projekt Akte20.09 äußerst spannend, denn wir bereiten den Relaunch der ViFaPol unter einem komplett neuen Nutzungskonzept vor. Darüber und den konzeptionellen Hintergrund werde ich in den nächstenWochen hier berichten. Vorher gibt es aber noch den versprochenen Rückblick auf die Jahrsstatistik unseres Dokumentenservers eDoc.ViFaPol:
2012 waren auf eDoc.ViFaPol 3810 Volltexte weltweit frei zugänglich verfügbar. Monatlich wurde der Server im Schnitt von 3698 Besuchern genutzt (automatisierte Bots und Crawler herausgerechnet). Die Besucher luden im vergangenen Jahr 172.061 Texte mit einem Datenvolumen von 212,56 GB herunter.
Unter den 10 am häufigsten heruntergeladenen Dokumenten ergaben sich sowohl in der Summe als auch pro Text deutliche Steigerungen:
Rang
Titel
Downloads 2012
Downloads 2011
1.
Pfahl-Traughber, Armin / Rose-Stahl, Monika (Hg.) (2007):Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Schule für Verfassungsschutz und für Andreas Hübsch https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1253/
Plener, Ulla (Hrsg.) (2009): Die Novemberrevolution 1918/1919 in Deutschland. Für bürgerliche und sozialistische Demokratie. Allgemeine, regionale und biographische Aspekte https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2010/2173/
Unterschiedliche Effekte zeitgen sich bei der Anzahl der Seitenaufrufe und der Anzahl der Heruntergeladenen PDFs.
Die Aufrufe der den PDFs vorgschalteten Metadatenseiten stiegen 2011 als Folge der überarbeitung der Benutzeroberfläche deutlich an. Dieser Trend setzt sich aber 2012 nicht in gleicher Weise fort. Betrachtete man aber das Volumen der heruntergeladenen PDFs, so sieht man 2012 eine kontinuerliche Steigerung, die ich als Ergebnis der Optimierung des Servers für Suchmaschinen und externe Recherchesystem deute.
2012 waren auf eDoc.ViFaPol 3810 Volltexte weltweit frei zugänglich verfügbar. Monatlich wurde der Server im Schnitt von 3698 Besuchern genutzt (automatisierte Bots und Crawler herausgerechnet). Die Besucher luden im vergangenen Jahr 172.061 Texte mit einem Datenvolumen von 212,56 GB herunter.
Das Jahresende naht und mit ihm die Frage, wie einzelne Dienste im Vergleich zum Vorjahr genutzt wurden. Das vorläufige Bild zeigt, dass die Anzahl der Downloads von unserem Dokumentenserver eDoc.ViFaPol deutlich zugenommen hat, die Aufrufe der den PDFs vorgeschalteten Webseiten aber leicht zurückgegangen sind.
Über alles (Webseiten und PDFs) betrachtet ergibt sich eine deutliche Zunahme des heruntergeladenen Inhalts, hier dargestellt in Gigabyte / Monat für die Jahre 2010 bis 2012:
Die Top 5 nach Downloads 2012
(voraussichtlich, Stand 7.12.2012):
Pfahl-Traughber, Armin / Rose-Stahl, Monika (Hg.) (2007):Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Schule für Verfassungsschutz und für Andreas Hübsch https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1253/ (3500 Downloads, 2011: 1463)
Möllers , Martin H. W. (Hrsg.)(2003): Bundespolizei als Teil der Gesellschaft: Interdependenzen der Aufgabenwahrnehmung https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1230/ (1601 Downloads, 2011: 1021)
Borsdorff, Anke / Möllers, Martin H.W. (Hrsg.)(2001) Der Einfluss internationaler Entwicklung auf die Arbeitsfelder der Polizei https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1229/ (1587 Downloads, 2011: 1345)
2012 waren auf eDoc (Stand 7.12., Vorjahreswerte im Folgenden in Klammern) 3768 (3259). Monatlich wurde der Server im Schnitt von (3847) 4309 Besuchern genutzt (automatisierte Bots und Crawler herausgerechnet). Die Besucher luden im vergangenen Jahr 156.085 (64.632) Texte mit einem Datenvolumen von 193,8 (64,03) GB herunter.
update (11.12.2012)
ganz neu: Neben der Einzeldokumentstatistik gibt es jetzt auch aggregierte Zahlen für Schriftenreihen:
Kommentare deaktiviert für Vorschau: Statistik eDoc.ViFaPol
Manchmal ist privates und berufliches schwer zu trennen: Für mein Studium beschäftige ich mich mit Bibliotheksbau und der Frage, wie man eine Bibliothek planen kann, die das Lernen unterstützt. Eigentlich geht es dabei um Physisches wie Grundriss, Klima, Möblierung. Aber das Bibliotheksgebäude ist nur ein Aspekt, dazu kommt die Konzeption der Verzahnung mit mit allen erreichbaren elektronischen Beständen. Und hier treffen sich Berufliches und Privates – denn das komfortable Erreichen elektronischer Bestände ist DIE Aufgabe eines Rechercheportals. In beiden Bereichen sind Nutzerstudien wichtig.
Sehr inspirierend finde ich die Vorstellung qualitativer Methoden der Nutzerforschung in Bibliotheken von Studierenden von Prof. Ursula Schulz an der HAW Hamburg. In einer Reihe von Filmen auf youtube stellen sie Heransgehensweisen vor, die über die meist als erstes in Betracht gezogenen Befragungen hinausgehen:
Das Jahr ist noch nicht ganz zu Ende, aber angespornt durch Isabella Meineckes Bericht über die Statistiken der Dokumentenserver der Stabi habe ich die (bisherigen) Top Ten PDF-Downloads auf unserem Repositorium eDoc.ViFaPol ermittelt. In Klammern stehen jeweils die Vorjahreswerte. Auch insgesamt scheinen sich die Zugriffszahlen erfreulich deutlich erhöht zu haben. Aber darüber berichte ich ausführlicher im neuen Jahr.
Als kleines interaktives Element hatte ich auf dem Bibliothekartag eine black white-box dabei, in der ich Erfahrungen unserer Standbesucher mit Fachportalen gesammelt habe. Die Idee dabei war, dass ich nihct nur über unsere Produkte reden, sondern auch ganz generell mehr über Erfahrungen mit ihrer Vermittlung erfahren wollte. Unter den Antworten waren ein paar sehr interessante – wenn auch nicht unbedingt repräsentative – Anregungen und Hinweise (die ich mir zu kommentieren erlaubt habe) :
„Schwierig auf einen Blick zu erkennen, was drin steckt“. Meines Erachtens ein deutlicher Hinweis, dass Fachportale selbsterklärend(er) sein sollten. Die Funktionalität bei der Recherche von Informationen sollte im Vordergrund stehen.
„Weniger ist mehr“ bzw. „Zu viel Text“. Geht in die Richtung wie der erste Punkt, kann aber auch bedeuten, dass nicht jede ViFa jede Funktion erfüllen können muss, sondern vielleicht nur die für ihr Fach zentralen, die aber um so besser.
„amazon ist die einzige Webseite, die noch nie meinen Warenkorb verloren hat. Daher bin ich bei Merklisten in Fachportalen skeptisch“ Für Fachportale ist es mitunter schwer, die von kommerziellen Portale gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Dennoch denke ich, dass wir uns manches Funktionen als Vorbild nehmen und robust umsetzen können. Manche, nicht alle.
Gibt es die [Fachportale, JWS] noch länger? Spannende Frage, gerade vor dem Hintergrund der Evaluation der Sondersammelgebiete durch die DFG. Meine Vermutung: ja, auf jeden Fall aber a) wird es gezwungenermaßen mehr Kooperationen aufgrund knapperer Mittel und b) eine Abkehr von dem Schweizer-Taschenmesser-Prinzip des Fachportals geben. Daher werden wir bei der Erweiterung der ViFaPol verstärkt auf Modularisierung und die Verwendung auch bei anderen genutzter Lösungen setzen (z. B. IPS für die Metasuche, WordPress für die Darstellung).
Warum ist LOTSE nicht in allen Fachportalen vertreten? Katrin Steiner arbeitet dran. Das wird schon.
Ich hätte gerne einen Workshop zu web2.0 und Fachportalen! Vielleicht sollte man nicht web2.0 sagen, sondern: wie können Fachportale und ihre Inhalte besser mit anderen Diensten interagieren?
Wie sieht es mit der Kooperation mit Fachwissenschaftlern aus? Ich denke, ohne die wird es schwierig. Wir haben z. B.mit Interviews zum Rechercheverhalten unserer Zielgruppe angefangen und möchten den Dialog spätestens mit dem ersten Prototypen fortsetzen. Wie sieht es bei Euch aus?
Ich habe angefangen, einen ersten Prototypen für das neue Portal zu erstellen. Und dabei erstmal die Finger von der Tastatur gelassen und zu Papier, Schere, Stift und vielen, vielen Reißzwecken gegriffen. Das war sehr ungewohnt, hat aber Spaß gemacht. So sind beim Erstellen der einzelnen Seiten fast wie von selbst wiederverwendbare Templates bzw. Inhaltsbausteine entstanden, vor allem eine Reihe von kleinen Infokästen oder Widgets, die ich je nach Hauptinhalt der Seiten gerne jeweils thematisch passend einbinden will.
Fotos jeder fertigen Seite werden als Bild in eine ansonsten leere HTML-Seite eingebunden. Mit image-maps (danke, danke, danke an selfhtml.org) kann man in den Bildern anklickbare Flächen definieren und so zwischen den einzelnen Fotos ähnlich wie im späteren Portal navigieren.
Das geht überraschend einfach, fühlt sich aber merkwürdig an, denn das Produkt sieht eben nach dem aus, was es ist: ein allererster Entwurf als Diskussionsgrundlage. Ganz ungestylt und vorläufig.
So soll es aber auch sein: Denn in diesem Schritt geht es noch nicht um Farben oder Layouts, sondern grundlegend um die Frage, wie das Portal strukturiert, welche Elemente auf welchen Seiten eingebunden und wie die Klickwege aussehen sollen. Und dafür taugt dieses Instrument meines Erachtens sehr gut.
Beim ersten Durchgang durch alle Seiten habe ich bis zum Schluss immer mal wieder ein Template neu angelegt (d. h. : eine Karteikarte zurechtgeschnitten und beschriftet). Am Schluss fehlte aber eine der wichtigsten Recherchemöglichkeiten und der Platzhalter für die primäre Navigation war leer geblieben, der für eine zusätzliche, kontextsensitive Navigation aber in allen Seiten gleich genutzt worden…
Heute vormittag habe ich daher eine zweite, schlankere und konsistentere Version erstellt. Nach ein paar weiteren Überarbeitungen werde ich den Prototypen veröffentlichen und hoffe auf Euer/Ihr Feedback.
Kommentare deaktiviert für Prototyping – the old school way
2010 waren auf eDoc.ViFaPol 1914 Volltexte weltweit frei zugänglich verfügbar. Monatlich wurde der Server im Schnitt von1385 Besuchern genutzt (automatisierte Bots und Crawler herausgerechnet). Die Besucher luden im vergangenen Jahr 19.673 Texte mit einem Datenvolumen von 15,6 GB herunter.
Der Dokumentenserver wird im Rahmen des Projekts Akte20.09 mit einer eigenen Oberfläche versehen und damit ein selbständiger Teil des Portals werden.
In einem der letzten Posts habe ich unser generelles Vorgehen bei der Entwicklung von Personas und Szenarien beschrieben.
Wie geht es nun weiter? Nach dem Konzept des scenario-base design nach Rosson und Carrol (Überblick über den Ablauf) ist damit aber gerade mal die Analysephase in der es um die Definition von Ausgangsszenarien geht geschafft.
Als nächstes muss das, was ich zunächst „Lösungs-Szenarien“ genannt habe, ausdifferenziert und erweitert werden zu konkreteren Beschreibungen davon, was die Personas im einzelnen wie tun, wenn sie recherchieren.
So komme ich zu einer Mengen an Aktivitäten, die mit dem Portal ausgeführt werden können – zunächst aufgeteilt auf vier Personas. Im weiteren Verlauf muss geklärt werden, ob die Unterschiede groß genug sind um z. B. unterschiedliche Sichten auf das Portal zu rechtfertigen.
Die Personas sollen nach der nächsten Überarbeitung den ursprünglich Interviewten vorgelegt und hoffentlich von ihnen bewertet werden.
Kommentare deaktiviert für Szenariogetriebene Entwicklung: nächste Schritte
Im Rahmen von User-Studies habe ich 11 Interviewpartner aus den Kommunal- und Verwaltungswissenschaften ausgiebig zu ihren Recherchegewohnheiten befragt. Mich hat interessiert, wonach sie für gewöhnlich suchen (welche Medientypen, welche Themen), welche Werkzeuge sie dabei nutzen vor allem, was sie aufhält, stört oder sogar ärgert.
Aus etlichen Stunden interessanter Gespräche habe ich – inspiriert vom scenario based design (1) und dem Konzept der personas (2) – vier NutzerInnen entworfen: Marla, eine in Forschung und Lehre tätige Professorin, ihre studentische Hiflskraft Tom, den Doktoranden Richard und Elke, eine Projektleiterin in einer Behörde. Sie sind gewissermaßen Zuspitzungen der in den Interviews gemachten Aussagen. Sie sollen verdeutlichen, dass aus unterschiedlichen Wünschen und Fähigkeiten sowie persönlichen Barrieren und Neigungen spezifische Nutzungsweisen eines neuen Portals entstehen, die nur graduell von gewohnten Suchstrategien abweichen.
Das folgende Schema für die Szenarien soll das Konzept verdeutlichen. Von oben nach unten gelesen spiegelt sich der Ablauf des Projekts von den ersten Nutzerstudien bis zu den Prototypen wieder:
Person
Eine konstruierte, aber in den Interviews begründete Person. Konkreter als ein Idealtypus, aber dennoch stellvertretend für eine Teilmenge der Nutzer.
Ziele / Wünsche
Was soll bei Recherchen gefunden werden?
Was sind Wünsche an eine Arbeitsumgebung?
Barrieren / Befürchtungen
Was schreckt ab, was sind (gefühlte) Barrieren, die eine Nutzung von Diensten verhindern?
Fähigkeiten / Techniken
Welche (Recherche / IT)-Techniken werden beherrscht?
Ausgangs-Szenario
Wie läuft eine Recherche konkret ab? Welche Hilfsmittel werden verwendet?
Lösungs-Szenario
Wie könnte die Recherche auf der Grundlage des Vorangegangen aussehen?
Der letzte Punkt, das Lösungs-Szenario stellt eine Projektion des neuen Portals dar. Im Laufe der Projektphasen wird dieser Punkt immer weiter konkretisiert und überarbeitet und mit screenshots und Klick-Dummies angereichert bis daraus ein Prototyp entsteht.
Am Schluss noch eine Bemerkung zu Generalisierbarkeit der Aussagen:
Die Szenarien basieren auf qualitativen Interviews und haben eine eher heuristische Qualität: Sie zeigen auf, in welche Richtung man Fragen stellen kann. Sie machen keine belastbaren Aussagen über eine Mehrheit der Nutzer. Dennoch denke ich, zeigen sie Punkte auf, die Probleme von Fachportalen recht gut treffen. Siehe auch zum Vergleich: „If you build it -will they come?“ , eine aktuelle Studie des research information networks, die bereits im vorangegangenen Beitrag vorgestellt worden ist.
Der spannenden Frage „if you build it, will they come?” geht eine aktuelle Studie (pdf) des Research Information Netwoks (rin) aus Großbritannien nach. Konkret geht es um die Frage, ob und wie ForscherInnen web2.0 Dienste wahrnehmen und für ihre Arbeit nutzen. Einige der Überlegungen, die die Autoren in diesem Papier anstellen, lassen sich meiner Meinung nach auch auf die Konzeption von Fachportalen generell übertragen.
Welche Vorteile bringt der Dienst? Gewünscht werden klare erkennbare Vorteile für die NutzerInnen und annähernd kein Aufwand bei der Eingewöhnung. Ein positives Kosten/ Nutzen-Verhältnis muss sofort ins Auge springen.
Wie aufwändig ist die Eingewöhnung? Die Akzeptanz neuer Dienste hängt davon ab, wie intuitiv sie zu bedienen sind und dass sie auf vertrauten Abläufen aufbauen. Denn WissenschaftlerInnen ersetzen nicht ihre Arbeitsweisen und Kommunikationsstrukturen (zumindest gegenwärtig nicht), sondern sie probieren neue Dienste als Erweiterung dazu aus.
Wer ist der Autor? Von wem stammen Informationen und wie belastbar sind sie?
Vieles deckt sich mit Aussagen in Interviews, die ich zu diesem Thema geführt habe.
Demnach ist der erste Eindruck beim Aufrufen eines Portals entscheidend:
Sieht man sofort den Zweck des Portals, d.h. ist der Mehrwert gegenüber einem Katalog sofort zu erkennen?
Ist die Funktionsweise intuitiv (und ohne Schulung!) erkennbar? Das heißt auch: Ist das Design so gewählt, dass Schaltflächen da sind, wo man sie erwartet.
Sieht die Seite aktuell und gepflegt aus? Nicht funktionierende Links, veraltete Informationen, nicht erfüllte Ankündigungen etc. senken die Neigung, anderen Inhalten des Portals zu vertrauen
Gibt es einen Ansprechpartner, wenn etwas nicht funktioniert? Wird umgehend reagiert?
Von wem stammen Zusatzinformationen zu Texten? Gegenüber Rezensionen von Nutzern (wie bei amazon), deren Identität nicht eindeutig erkennbar ist, besteht große Skepsis