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Archiv: Dezember 2010

Das war das Jahr, das war

22. Dezember 2010 von

2010 neigt sich arbeitszeitmäßig für mich dem Ende zu.

Ich habe im Februar 2010 angefangen, die Entwicklung einer ViFa Verwaltungs- und Kommunalwissenschaften als Teil der ViFaPol zu koordinieren.

Nach knapp 11 Monaten ist nun Zeit, eine persönliche, erste  Bilanz zu ziehen.

Einstieg

Jeder Monat war spannend für mich. Ich bin quer ins Bibliothekswesen eingestiegen und bin mit meinem Nutzerblick über Abkürzungen, Schnittstellen, Webdienste und die eine oder andere Insellösungen gestolpert. Aber ich habe die digitale Bibliothek als einen äußerst spannenden Arbeitsplatz kennen und schätzen gelernt.

Nutzerstudien

Als Soziologe hat es mich gefreut, dass ich für dieses Projekt Feldstudien betreiben durfte. Ich habe Interviews geführt und aus diesen Personas und Szenarien entwickelt. Diese Mischung aus sozialwissenschaftlichen Methoden und solchen, die eher aus der Softwareentwicklung stammen, finde ich aufregend. Im kommenden Jahr werden wir das fortsetzen und mit den Prototypen des Portals ausgiebige Usability-Tests durchführen.

Technik

In den letzten Monaten haben wir uns auch intensiv mit den veränderten technischen Möglichkeiten auseinandergesetzt und uns damit beschäftigt, welche davon zu den Bedürfnissen unserer Zielgruppe passen. Als Portalsoftware für die neue, erweiterte ViFaPol wurde IPS ausgewählt und Für die Anzeige soll ein Content-Management-System wie WordPress oder TYPO3 verwendet werden, damit die redaktionelle Betreuung des Portals und die Wartung des Systems einfacher werden

Ich habe viele (für mich) neue Tools kennengelernt. Meine  Favoriten sind derzeit Dropbox, twitter, mister wong, library thing und vor allem: Mendeley. Was mir auch klar geworden ist: in Bereich der Webdienste ist nichts für die Ewigkeit; man braucht also immer eine Exit-Option und einen Back-Up-Plan.

Themen

Twitter hat mir vor allem am Anfang geholfen, Informationen über meine neuen Themenfelder zu bekommen. Die Diskussion um die Freiheit der Informationen, nicht nur im Zusammenhang mit #wikileaks, sondern auch mit #opendata, #egov und der Frage, wie das Verhältnis von direkten und repräsentativen Elementen der Demokratie gestaltet werden sollte (vor allem #s21 , aber nicht ausschließlich), waren für mich in diesem Jahr wichtige Themen.

Ausblick

Das Akte20.09-Team wird größer:  Studentische Hilfskräfte kommen dazu, an der SUB hat eine neue Kollegin angefangen und wird als Bibliothekarin vor allem das Mapping von Metadaten übernehmen. Eine(n) Entwickler(in) suchen wir gerade.

Ich freue mich auf 2011. Und wünsche allen ein paar erholsame Tage und ein gutes, neues Jahr.

KollegIn gesucht!

14. Dezember 2010 von

(Web-EntwicklerIn für 36 Monate an der SUB-Hamburg)

Wir suchen Verstärkung für die Weiterentwicklung der ViFaPol und den Aufbau von Hamburg Wissen Digital.

Im Rahmen von Akte20.09 soll die Virtuelle Fachbibliothek ViFaPol um neue Bereiche (Verwaltungs- und Kommunalwissenschaften) erweitert und auf einen neue technische Basis gestellt werden.  Wir wollen damit das Portal modernisieren und dabei konsequent an den gewandelten Wünschen der Nutzer ausrichten.

Ich freue mich auf Ihre Bewerbung bis zum 14.1.2011 bei der SUB Hamburg. Alle Informationen dazu finden Sie im im Stabi-Blog und in der ausführlichen Stellenbeschreibung (pdf).

Fachinformationsführer: wieso, weshalb, warum?

1. Dezember 2010 von

Fachinformationsführer ist ein schreckliches Wort. Damit sind Sammlungen bibliothekarisch erschlossener Links in Fachportalen gemeint. Manchmal heißen sie such wegbuide, Fachinformation, oder einfach Internetressourcen. Abgesehen von dem optimierbaren Namen stellt sich die Frage: Was ist das Problem, für das der er eine Lösung darstellt? Können andere Dienste das nicht besser?

Ja, aber ein Fachinformationsführer soll meines Erachtens nicht ein Katalog des Internets sein (daran ist unter anderem Yahoo gescheitert). Das heißt es wird nicht alles, auch nicht alles thematisch zum Fach passendes gesammelt. Die Ressourcen dafür könnten niemals groß genug sein.

Er soll meines Erachtens auch nicht versuchen, ein Konkurrenzinstrument zu Google als einer algorithmenbasierten, allgemeinen Suchmaschine zu sein.

Die Nische für einen Fachinformationsführer sehe ich da, wo Recherchen in Google zu Ärger bei den Nutzern führen. D.h. da, wo Google zu viel findet und vor allem zu viel Irrelevantes, dass in mühsamer Klickarbeit aussortiert werden muss.

Ein Fachinformationsführer kann es sich erlauben, vieles nicht aufzunehmen, da er nicht das allgemeine sondern nur das spezielle Interesse bedienen muss. So kann er dann über seine Systematik einen leichten Zugang fachlich sinnvoll gruppierten Ressourcen bieten.

Über Google finde ich beispielsweise leicht die Homepage einer bestimmten Stadt oder einer Universität. Aber es macht größere Arbeit, Listen mit z.B. mehreren Forschungseinrichtungen zu einem bestimmten Thema, Behörden mit ähnlichen Aufgaben in unterschiedlichen (Bundes-)Ländern, etc. zu finden. Dies ist in einem Fachinformationsführer durch die Kombination von Ressourcentyp, Länder- und Fachsystematik und ggfs. Schlagworten möglich.

Daraus wird m. E. auch deutlich, dass auch die Konzeption des Sammelprofils eng mit der der Fachsystematik zusammenhängen sollte. Nur vielleicht muss die Frage bei deren Erstellung nicht sein, wie sich das jeweilige Fach systematisch gliedert, sondern auf welche  Fragen der Fachinformationsführer bessere (weil präzisere) Antworten geben kann als eine Suchmaschine.