In der Hamburger Hafencity am historischen Ort des Hannoverschen Bahnhofs soll neben dem Gedenkort „Denk.Mal Hannoverscher Bahnhof“ bis 2022 ein Dokumentationszentrum entstehen. Es wird die Geschichte der mehr als 8.000 von dort deportierten Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma aus Hamburg und Norddeutschland aufbereiten und vorstellen. Dabei soll auch das Schicksal von Antifaschisten thematisiert werden, die in das sogenannte Bewährungsbataillon 999 der Wehrmacht gezwungen worden waren und zum Teil ebenfalls über den Hannoverschen Bahnhof transportiert wurden.
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme (seit 2020 Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen) ist mit der Umsetzung des Dokumentationszentrums betraut und stellte nun auf einer eintägigen Tagung ihr Konzept zur Diskussion. Neben einer Dauerausstellung sind Medienstationen für die Recherche von Biographien geplant. Außerdem wird es pädagogische Angebote geben und weitere historische Orte in Hamburg sollen gekennzeichnet werden. Inhaltlich möchte die Ausstellung in vielfältiger Weise die Geschichte und Nachgeschichte der Verfolgung und Deportationen mit Gegenwarts- und Zukunftsperspektiven verknüpfen. Auf der Tagung wurden in Panels und Workshops diskutiert. In der Abschlussdiskussion wurde deutlich, wie groß das Engagement der Verfolgtengruppen war, damit ein Gedenkort entstehen konnte.