Anmelden



Den Designspace öffnen

9. September 2010 von

Nach der ersten Analyse der Anforderungen der Zielgruppe kommt nun ein spannender Teil in der Projektentwicklung: die Konzeption der Umsetzung. Im Rahmen dessen was technisch und finanziell möglich ist und was von Zielgruppe und der Geldgeberin gewollt ist kann der design-space geöffnet werden.

Momentan denke ich, dass man sich von der „klassischen“ Vorstellung eines Portals mit vordefinierten Suchabläufen lösen sollte. Das Sich-Aufzwingen-Lassen einer Portallogik entspricht nicht den Arbeitsgewohnheiten der Zielgruppe.

Sie nutzt bereits bestimmte Zugänge: OPACs, Google, Verbundkataloge, Wikipedia, den lokal physisch vorhanden Bestand (für Serendipity), E-Mail, Fachdatenbanken, Mailinglisten (in etwa dieser Reihenfolge, vielleicht in der Zukunft ergänzt um Facebook), und wird in den meisten Fällen nicht gravierend von ihren gewohnten Suchwegen abweichen.

Möglicherweise ist es besser eine Reihe von Recherchefunktionalitäten nebeneinander über das web erreichbar zu präsentieren, ohne deren Nutzung zu genau vorzugeben. Kern des Portals (als einer Bündelung thematisch zusammengehörender Suchwerkzeuge und Schnittstellen) kann dann ein Volltextserver, eine Sammlung von fachlich relevanten Webseiten und eine konfigurierbare Metasuche sein, aber der Zugriff auf all das sollte individuell ganz unterschiedlich erfolgen können.

Mir gefällt dabei zum Beispiel die Möglichkeit, in der digibib sich selbst ein Suchprofil zu erstellen und daraus on-the-fly eine Suche für den Firefox zu erstellen, die nur in den von einem selbst gewählten Quellen sucht. So bleibt man nahe an der für viele gewohnten Google-Suche, sorgt aber für mehr relevante Treffer. Das könnte man weitertreiben. Vielleicht sollte das Portal auch ganz in die Toolbar ziehen, oder beliebige Teile des Portals könnten frei an- und ausgeschaltet werden, so dass man nur die Teile sieht, die man auch verwendet. Schön wäre es, wenn man diese selbstgebastelten Portale dann als Widgets in Blogs und Webseiten einbetten könnte.

Aktuell testen wir gerade die Integration der Fachinformationsführer (ein Wort an das ich mich auch nach Monaten nicht richtig gewöhnen kann) in twitter und de.lic.ious. Hintergrund dieser Bemühungen ist der Versuch, Links mit Kontext in einem Ihnen angemessenen Medium zu präsentieren. Momentan geht dass nur in eine Richtung: Wir senden nur. Aber immerhin machen wir keine Massenimporte mehr. Ein neuer Eintrag erfolgt nur dann, wenn eine Quelle neu angelegt oder aktualisiert wurde. Es ist ein kleiner Schritt, aber eben ein Schritt.

Comments are closed.