Vom 11.-12.3.2011 fand zum vierten Mal ein bibliothekarisches BarCamp, das BibCamp4 statt. Es war meine erste Veranstaltung dieser Art und ich bin nachhaltig erfreut: da die Tagungsthemen erst während der Veranstaltung und nur bei Nachfrage der TeilnehmerInnen zustande kommen, kann man sich sicher sein, ein einigermaßen aktuelles Thema mit Leuten, denen es ein wirkliches Anliegen ist, zu diskutieren. Hier gibt es einen Überblick über die besprochenen Themen und auch über die nachträgliche Dokumentation (denn es kann ja logischerweise keine Vortragsmanuskripte, Slides, etc. geben).
Ich war so wahnsinnig habe mich getraut, eine Session zu Nutzerstudien anzubieten (hier dokumentiert) und war erschreckt positiv überrascht von dem doch sehr großen Interesse (ca. 50 TeilnehmerInnen). Größenwahnsinnig könnte man sagen: Am Freitag waren Nutzerstudien so relevant wie Facebook (-; Schon hier, aber auch in der am Samstag von Michael Hohlfeld moderierten Session, ging es darum, welche Konsequenzen die Ergebnisse von Nutzerstudien für die Konstruktion von Fachportalen haben.
Ich nehme als Anregung u. a. mit, dass neben der portaleigenen Suche immer darauf zu achten ist, dass die Daten (Volltexte, Metadaten, Inhaltsverzeichnisse) „im Netz sind“, d. h. von anderen Applikationen oder Suchmaschinen gefunden werden können. So zwingt man nicht den Nutzern die eigene Suchlogik auf. Wichtig ist, dass Suchende finden, nicht „wie“, oder „nur bei uns“…
Für das Projekt Akte20.09 war darüber hinaus besonders auch die Session zu Softwareentwickung in Bibliotheken spannend. Sie bestärkt mich in der Absicht, früh Prototypen zu entwickeln und darüber mit denen, für die das Portal gedacht ist in Kontakt zu treten. Auch eigenständige Module wie eDoc.ViFaPol werden wir nutzen, um z. B. Design und Usability-Konzepte live zu testen und stets iterativ weiterzuentwickeln.
Zum Schluss ein ganz großes Dankeschön an das Orga-Team: Die Bedingungen waren großartig und das BibCamp ist als Austauschplattform einzigartig!
[…] [Update] Stabenau, Edlef: BibCamp 4 erfolgreich beendet, netbib weblog [Update] Wonke-Stehle, Jens: Nutzerstudien, ViFas, Softwareentwicklung auf dem BibCamp4, akte20.09 […]
[…] Der zweite Tag startete für mich mit der Session “Virtuelle Fachbibliotheken / Bibliotheksportale”. Die Diskutanten beschäftigten sich mit der oft geringen Nutzung der ViFas und dem Problem der “Featuritis”: der Überfrachtung mit vermeintlichen (Mehrwert)Diensten. Doch längst findet auch bei den ViFas ein Paradigmenwechsel statt: weg von zentralisierten Portallösungen, zu denen die Nutzer kommen müssen und hin zu “ViFa-Widgets”, die problemlos in andere Umgebungen integriert werden können. Auch eine stärkere Modularisierung der ViFas wäre hier hilfreich. Die Idee der ViFa als App wurde eher kritisch gesehen: besser ist eine gute mobile Webseite, die plattformunabhängig genutzt werden kann. Nicht zum ersten Mal während des BibCamps wurde auch die Nachhaltigkeit der (oft projektbasierten) bibliothekarischen Online-Dienstleistungen betont. Mehr dazu u.a. auch hier. […]