2010 neigt sich arbeitszeitmäßig für mich dem Ende zu.
Ich habe im Februar 2010 angefangen, die Entwicklung einer ViFa Verwaltungs- und Kommunalwissenschaften als Teil der ViFaPol zu koordinieren.
Nach knapp 11 Monaten ist nun Zeit, eine persönliche, erste Bilanz zu ziehen.
Einstieg
Jeder Monat war spannend für mich. Ich bin quer ins Bibliothekswesen eingestiegen und bin mit meinem Nutzerblick über Abkürzungen, Schnittstellen, Webdienste und die eine oder andere Insellösungen gestolpert. Aber ich habe die digitale Bibliothek als einen äußerst spannenden Arbeitsplatz kennen und schätzen gelernt.
Nutzerstudien
Als Soziologe hat es mich gefreut, dass ich für dieses Projekt Feldstudien betreiben durfte. Ich habe Interviews geführt und aus diesen Personas und Szenarien entwickelt. Diese Mischung aus sozialwissenschaftlichen Methoden und solchen, die eher aus der Softwareentwicklung stammen, finde ich aufregend. Im kommenden Jahr werden wir das fortsetzen und mit den Prototypen des Portals ausgiebige Usability-Tests durchführen.
Technik
In den letzten Monaten haben wir uns auch intensiv mit den veränderten technischen Möglichkeiten auseinandergesetzt und uns damit beschäftigt, welche davon zu den Bedürfnissen unserer Zielgruppe passen. Als Portalsoftware für die neue, erweiterte ViFaPol wurde IPS ausgewählt und Für die Anzeige soll ein Content-Management-System wie WordPress oder TYPO3 verwendet werden, damit die redaktionelle Betreuung des Portals und die Wartung des Systems einfacher werden
Ich habe viele (für mich) neue Tools kennengelernt. Meine Favoriten sind derzeit Dropbox, twitter, mister wong, library thing und vor allem: Mendeley. Was mir auch klar geworden ist: in Bereich der Webdienste ist nichts für die Ewigkeit; man braucht also immer eine Exit-Option und einen Back-Up-Plan.
Themen
Twitter hat mir vor allem am Anfang geholfen, Informationen über meine neuen Themenfelder zu bekommen. Die Diskussion um die Freiheit der Informationen, nicht nur im Zusammenhang mit #wikileaks, sondern auch mit #opendata, #egov und der Frage, wie das Verhältnis von direkten und repräsentativen Elementen der Demokratie gestaltet werden sollte (vor allem #s21 , aber nicht ausschließlich), waren für mich in diesem Jahr wichtige Themen.
Ausblick
Das Akte20.09-Team wird größer: Studentische Hilfskräfte kommen dazu, an der SUB hat eine neue Kollegin angefangen und wird als Bibliothekarin vor allem das Mapping von Metadaten übernehmen. Eine(n) Entwickler(in) suchen wir gerade.
Ich freue mich auf 2011. Und wünsche allen ein paar erholsame Tage und ein gutes, neues Jahr.