Der mit 50.000 Euro dotierte Barbara Kisseler Theaterpreis wird in der Regel auf Vorschlag einer anonymen Jurorin oder eines anonymen Jurors für eine gelungene Spielzeit oder herausragende Inszenierungen einer Spielzeit vergeben. Da die Spielzeit 2020/21 pandemiebedingt weitgehend ausfallen musste, wird für diese Spielzeit eine Idee prämiert, die mit dem Preisgeld möglichst noch in diesem Herbst umgesetzt werden kann. Unter den eingesandten Bewerbungen hat sich die anonyme Person für das Projekt „Der fröhliche Fischer“ der Hamburger Schauspielerin Stella Roberts entschieden. Eine Idee, die Theater mit einem ungewöhnlichen, bisher unentdeckten Aufführungsort besonders kreativ verbindet.
In der Begründung des Jurors/der Jurorin heißt es: „Originalität, Mut und Initiative sind für mich relevante Aspekte Theater zu machen. Das Projekt ‚Der fröhliche Fischer‘ von Stella Roberts überzeugt durch die originelle Wahl des Spielorts: Der Leuchtturm ein sinnlicher, theatraler Ort, an dem es besonders reizvoll ist Theater entstehen zu lassen und anzuschauen. Inhaltlich verknüpft Stella Roberts in ihrer Projektidee die Isolation eines Menschen mit diesem außergewöhnlichen Ort. Die Aktualität des Themas in Verbindung mit der Sinnlichkeit des Spielorts machen mich sehr neugierig auf die Umsetzung dieses Theaterprojekts. Darüber hinaus möchte ich den Mut und die Initiative, eine solche Theaterproduktion zu realisieren, mit dem diesjährigen Barbara Kisseler Theaterpreis unterstützen.“
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Der Barbara Kisseler Theaterpreis unterstützt in diesem Jahr erstmalig die Realisierung einer Produktionsidee, die einen außergewöhnlichen Spielort in Hamburg theatral in Szene setzt. Dass mit ‚Der fröhliche Fischer‘ von Stella Roberts jetzt eine Idee gewürdigt wird, die einen Leuchtturm am Hamburger Elbstrand bespielen wird, könnte passender nicht sein: So wie der Leuchtturm Orientierung in der Dunkelheit gibt, setzt der Barbara Kisseler Theaterpreis gerade jetzt zum Wendepunkt der Corona-Pandemie ein strahlendes Signal für einen Neustart voller Kreativität und Ideenreichtum in unserer Stadt. Die künstlerische Bespielung des Leuchtturms kann dabei auch wunderbar als Symbol verstanden werden, die wegweisende Bedeutung von Kunst und Kultur auch in Krisenzeiten nicht aus den Augen zu verlieren.“
Henrike Reemtsma: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung von Stella Roberts‘ Projekt, das Hoffnung macht, nach dieser Spielzeit, die keine war. Ein Theaterstück im Freien, eigens erdacht für diesen Hamburger Ort. Ein Leuchtturmprojekt das zum Leuchtturm werden kann. Nun sind wir gespannt auf die Umsetzung.“
Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird im Andenken an die im Oktober 2016 verstorbene Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler verliehen und unterstützt von der Hermann Reemtsma Stiftung und jährlich vergeben. Mit dem Theaterpreis wird die Bedeutung und Qualität insbesondere der Privattheater und der Freien Gruppen in Hamburg gewürdigt. Er ist zugleich Würdigung und Ansporn für all diejenigen Theater, die die vielfältige Hamburger Theaterlandschaft mit mutigen und begeisternden Stücken bereichern.
Ganz im Sinne von Barbara Kisseler macht immer ein anonymer Juror oder eine anonyme Jurorin einen Vorschlag, wer den Preis verdient hat. Für die kommende Spielzeit wird jetzt eine neue Person benannt, die Ihren Vorschlag für die Spielzeit 2021/22 im Sommer 2022 vorlegen wird.
Quelle: Behörde für Kultur und Medien