Die Länder Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen gründen ein Länderzentrum für Niederdeutsch als gemeinsame Gesellschaft (GmbH). Dieses wird zum 1. Januar 2018 seine Arbeit aufnehmen. Der Sitz des Länderzentrums für Niederdeutsch wird in Bremen sein. Von dort aus soll der Schutz, der Erhalt und die Weiterentwicklung der niederdeutschen Sprache künftig länderübergreifend koordiniert und hierbei Verbände, Ehrenamtliche und wissenschaftliche Institutionen eng eingebunden werden.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Ich bin erfreut, dass – nach Beendigung der Verhandlungen – die niederdeutsche Sprache durch das neue Länderzentrum positive Impulse erfahren wird und die vier Nordländer weiterhin einen gemeinsamen Weg zur Förderung des Niederdeutschen beschreiten.“
Die Nordländer leisten die Förderung der niederdeutschen Sprache auf Basis der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Das Länderzentrum soll maßgeblich in den Handlungsfeldern Bildung, Kultur, der Dokumentation und einem anwendungsorientierteren Transfer aus der Wissenschaft tätig werden. Es soll sich zudem in übergreifende Themen und ins öffentliche Leben einbringen, wenn niederdeutsche Interessen berührt sind, sowie zeitgemäße Formate zur Vermittlung des Niederdeutschen entwickeln. Ebenso soll es eine enge Verzahnung zu den politischen Vertretern und Vertreterinnen in Bund und Ländern sowie den Mitgliedern des Bundesrats für Niederdeutsch geben.
Alle vier Länder halten dieselben Anteile an der neuen Gesellschaft und nehmen ihre fachliche Verantwortung in einem Aufsichtsrat gemeinsam und gleichberechtigt war. Zudem wird ein Beirat gebildet, in dem die Sprechergruppen, der Bund und auch der Bundesrat für Niederdeutsch beteiligt werden sollen. Finanziert wird das Länderzentrum für Niederdeutsch von den vier Ländern, die hierfür jährlich insgesamt 271.000 Euro zur Verfügung stellen. Als Personal sind neben einer/einem Geschäftsführer/in ein/e wissenschaftliche Mitarbeiter/in und eine Mitarbeiter/in für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen.