Der Landwirt und Stifter Hermann-Hinrich Reemtsma ist tot. Er starb am 29. September 2020 mit 85 Jahren in Hamburg. Hermann-Hinrich Reemtsma, der 1988 die nach seinem Vater benannte Hermann Reemtsma Stiftung ins Leben rief, war auf vielen Gebieten mäzenatisch tätig. Er unterstützte kulturelle und soziale Vorhaben in Hamburg, Nord- und Ostdeutschland.
Hermann-Hinrich Reemtsma wurde am 30. April 1935 geboren. Er wuchs in Altona und auf dem familieneigenen Hof bei Salzhausen auf. Nach dem Abitur und einer kaufmännischen Ausbildung arbeitete Hermann-Hinrich Reemtsma einige Jahre in der operativen Führung des Zigaretten-Unternehmens der Familie, bis er die Rolle als Gesellschafter und Aufsichtsrat einnahm. Seit Mitte der 1960er Jahre war er als Landwirt in der Lüneburger Heide und in Ostengland tätig. Hermann-Hinrich Reemtsma führte über 50 Jahre die Geschicke des von seinem Vater gegründeten Museums Ernst Barlach Haus im Hamburger Jenischpark und der Senioren- und Pflegeeinrichtung Hanna Reemtsma Haus in Hamburg-Rissen, die seine Mutter ins Leben gerufen hatte.
Mit der Hermann Reemtsma Stiftung unterstützte Hermann-Hinrich Reemtsma unter anderem den Wiederaufbau des Belvederes in Potsdam, die Restaurierung der Stellwagen-Orgel in Stralsund, den Aufbau des Dreikönigshospizes in Neubrandenburg und zuletzt die Neuausrichtung des Warburg Institutes in London. Auch zum Wohle Hamburgs hat er sich in großem Maße engagiert, so für die Erweiterung des Israelitischen Krankenhauses, die Erforschung des Jüdischen Friedhofs in Altona, die Herrichtung der ehemaligen Talmud Tora Schule und die Sanierung der Synagoge Hohe Weide. Die Hamburger Museen waren Hermann-Hinrich Reemtsma ein besonderes Anliegen. Seit 1978 war er größter Mittelgeber und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen. Darüber hinaus war er einer der ersten Großspender zum Bau der Elbphilharmonie.
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Hermann-Hinrich Reemtsma hat sich mit großem persönlichen Engagement für Kunst, Kultur und das Gemeinwesen in Hamburg eingesetzt. Vor über 30 Jahren gründete er die Hermann Reemtsma Stiftung, die die Erforschung des Jüdischen Friedhofs in Altona begleitete, den Bau der Elbphilharmonie unterstützte und bis heute Träger des Ernst Barlach Hauses ist. Die Stiftung fördert eine Vielzahl sozialer Projekte, um Menschen in besonderen Lebenslagen zu unterstützen und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken. Das Wirken von Hermann-Hinrich Reemtsma wird in unserer Stadt sichtbar bleiben. Im Namen des Senats spreche ich seiner Familie mein herzliches Beileid aus.“
Quelle: Pressestelle