Prof. Dr. Axel Axel Schildt, von 2002 bis 2017 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, ist am 5. April im Alter von 67 Jahren verstorben.
„Axel Schildt prägte und entwickelte das wissenschaftliche und öffentliche Profil der FZH nachhaltig. Seine überaus produktive Arbeitsweise, sein menschlicher, humorvoller und kollegialer Umgang beeindruckte uns immer sehr.“, so PD. Dr. Kirsten Heinsohn, stellvertretende Direktorin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Er wirkte in der zeitgeschichtlichen Forschung mit zahlreichen Publikationen, nationaler und internationaler Vernetzung und in vielen wissenschaftlichen Gremien und Beiräten.
Axel Schildt wurde am 1. Oktober 1997 in die damals neugegründete Stiftung „Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg“ als Vizedirektor berufen. Zusammen mit dem damaligen Direktor, Prof. Dr. Arnold Sywottek, hatte er zuvor bahnbrechende Forschungen zur Gesellschaftsgeschichte der 50er-Jahre angestoßen, in deren Rahmen Axel Schildt sich 1992 mit einer Arbeit über Freizeit, Massenmedien und „Zeitgeist“ in der Bundesrepublik in den 50er-Jahren habilitierte. Promoviert wurde er 1980 in Marburg mit einer Studie zum Thema „Die Querfrontkonzeption der Reichswehrführung um General Kurt von Schleicher am Ende der Weimarer Republik“.
Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte waren die Sozial- und Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland, Medien- und Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts, Wohnungspolitik in Hamburg sowie die Geschichte des Konservatismus und die Ideengeschichte der frühen Bundesrepublik. Bis zuletzt arbeitete er an seinem Opus Magnum – einer Intellektuellengeschichte der Bundesrepublik.
Axel Schildt wirkte neben seiner Tätigkeit als Direktor auch an vielen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen mit, so z. B. im Fachkollegium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, in der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, im Vorstand der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, oder auch als Jurymitglied des Schülerwettbewerbs der Körber-Stiftung um den Preis des Bundespräsidenten.
Für seine Verdienste um die hamburgische Geschichte verlieh ihm 1999 der Verein für Hamburgische Geschichte die Lappenberg-Medaille. Zu seinem 65. Geburtstag am 9. Mai 2016 hat Schildt für seine zeithistorischen Forschungen die Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Hamburg erhalten.
Mit seinen Publikationen, Gutachtertätigkeiten und in vielen wissenschaftlichen Ämtern hat Axel Schildt bedeutende Beiträge für die Entwicklung der Zeitgeschichtsschreibung geleistet. Für zahlreiche Studierende, Prüflinge, Doktoranden und Doktorandinnen des Fachbereichs Geschichte war Axel Schildt ein wichtiger Ansprechpartner und ein beliebter Betreuer.