Im Wintersemester 2016/17 wird die Vorlesungsreihe „Andocken“, die sich mit dem Thema Migration und Exil beschäftigt, an der Universität Hamburg fortgesetzt. Beginnend mit dem 19. Jahrhundert widmen sich die Themen vor allem den vielfältigen Erfahrungen des Exils mit dem Fluchtpunkt Hamburg.
Exil steht hier zum einen stellvertretend für ein abruptes Verlassen des bisherigen Lebensortes und den erzwungenen Übertritt in eine fremde unbekannte Welt. Exil kann zum anderen auch den Übergang an einen anderen topografischen Ort und einen neuen Lebensentwurf über eine längere zeitliche Perspektive bedeuten. Der Eintritt in eine lebensbedrohliche und die bisherige Lebensweise zerstörende Existenz konfrontiert die Betroffenen mit schwerwiegenden schicksalhaften Situationen mit geringen Handlungsoptionen (z. B.: Boatpeople, jüdische Ärzte in der Emigration).
Form und Grad der Mischung neuer und alter habitualisierter Lebensweisen wird als zentrales Thema um die vielfältigen Ausformungen von Integration ausgestaltet und in unterschiedlichen historischen, kulturellen und transnationalen Kontexten vorgestellt. Sie verbinden Hamburg mit Schauplätzen in Europa, den USA, Australien und Asien und umfassen das 17. bis 21. Jahrhundert. Neue Forschungsansätze erschließen beispielsweise die Geschichte des Wohnens als zentrale Kategorie für die Betrachtung der Migration, ebenso der Literatur- und Filmästhetik. Eine zusammenfassende Betrachtung der Vorlesungsreihe zur Migration in Hamburg als kulturhistorisches Forschungsfeld dient im Laufe des Semesters der Orientierung und dem reflektierenden Austausch mit dem Auditorium. Dabei sollen Anregungen aus aktuellen Debatten zum Thema „Flucht“ auch im außeruniversitären, zivilgesellschaftlichen Kontext und im Bereich der städtischen Akteure aufgenommen werden.
Die Vorlesung findet ab dem 17. Oktober 2016 montags von 18–20 Uhr im Philosophenturm, Von-Melle-Park 6, Hörsaal F, statt. Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden Sie hier.
Die Vorlesungsreihe wird gemeinsam vom Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs (FKGHH), Universität Hamburg, und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Hamburg veranstaltet. Sie wird gefördert durch die Stiftung Gedenken und Frieden.