Vom 17. bis 19. September 2015 findet in Hamburg das Symposium „Die Elbe – Fluss ohne Grenzen (1815–2015)“ statt. Veranstalter sind das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (Dresden) und der Landschaftsverband Stade e.V. in Zusammenarbeit mit dem HamburgMuseum und dem Altonaer Museum für Kunst und Kulturgeschichte.
Anlass des interdisziplinären Symposiums ist der 200. Jahrestag der Abschlussakte des Wiener Kongresses 1815. Im Artikel 109 wurde die Schifffahrt auf den mitteleuropäischen Flüssen hinsichtlich des Handels als freies Gewerbe definiert. Dies schuf im Verlauf des 19. Jahrhunderts den politischen und rechtlichen Rahmen für die Freiheit der Schifffahrt auf der Elbe bis zur Entfaltung eines »Flusses ohne Grenzen«. Erst der Kalte Krieg machte die Elbe wieder zum umstrittenen Grenzfluss, dessen weiterer Ausbau stagnierte. So brachte die deutsche Wiedervereinigung nicht nur die freie Schifffahrt auf der Elbe zurück, sie führte auch zu deren Entdeckung als einem der naturnahesten Flüsse Europas.
Auf der internationalen Konferenz werden die historische Entwicklung der Elbe und deren beständiger, bis in die Gegenwart führender Wandel als wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Raum herausgearbeitet werden. Mit dem Ausbau der Elbe zu einer Wasserstraße wurden insbesondere im 19. Jahrhundert neue Tätigkeitsfelder und Aktionsräume geschaffen. Aber auch darüber hinaus zeigt sich die „Flusslandschaft“ der Elbe sowohl in ihren einzelnen regionalen Abschnitten als auch insgesamt als besonderer Schauplatz von Geschichte. Auf der Erfahrung des Flusses, seiner Potenziale und Gefahren basieren spezielle, flussbezogene Wahrnehmungen, Praktiken und Rationalitäten.