Tätowierungen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in allen Gesellschaftsschichten immer beliebter. Besonders Tätowierer in Metropolen und Hafenstädten, wie London und New York, konnten eine immer stärker wachsende Kundschaft verzeichnen. Ein sehr bekannter Tätowierer dieser Zeit war Christian Warlich, der im Hamburger St. Pauli arbeitete. Er übte sein Handwerk viele Jahrzehnte aus, von der frühen Weimarer Republik bis zu seinem Tod 1964. Sein Werk ist beeinflusst durch die Formensprache asiatischer Tätowierungen und von amerikanischen Motiven. Beide Varianten erlebte er nicht nur in der Theorie, sondern auch in bereits fertiggestellten Tattoos, die z. B. durch Seemänner nach Hamburg kamen. Christian Warlich ist unter Tattoo-Begeisterten auf der ganzen Welt bekannt und erreichte als „König der Tätowierer“ den Status einer Kultfigur.
Im Museum für Hamburgische Geschichte ist noch bis zum 25. Mai 2020 eine Ausstellung über den „König der Tätowierer“ zu sehen, eine weltweit erste umfassende Schau zu einer Leitfigur der globalen Tattoo-Geschichte. Ausgestellt werden ein weltweit bedeutendes Warlich-Konvolut, das dem Museum gehört, Objekte von anderen Tätowierern des 20. Jahrhunderts, um einen Einblick in die damalige Szene zu geben, Objekte zur Warlich-Rezeption und Arbeiten, die von Warlich inspiriert sind.
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Quelle: Museum für Hamburgische Geschichte