Mittwoch, 03.06.15 18.30 Uhr
Vortrag von Anat Feinberg, Hochschule für jüdische Studien, Heidelberg
Kurz nach der Gründung des Staates Israel kam die renommierte deutsch-jüdische Schauspielerin Elisabeth Bergner ins Land. Aus einem ursprünglich geplanten kurzen Besuch wurde ein Aufenthalt von drei Monaten, in deren Verlauf „die Bergner“ siebzig Lesungen gab. Sie begeisterte nicht nur die „Jeckes“, die sie aus der Vorkriegszeit kannten
und schätzen, sondern ebenfalls die „Sabras“, die kein Wort Deutsch konnten. Der Vortrag setzt sich mit diesem außergewöhnlichen Besuch auseinander sowie mit der Kritik jener, die, kurz nach der Shoah, gegen die Verbreitung der deutschen Kultur polemisierten.
Professor Dr. Anat Feinberg studierte Anglistik und Philosophie in Tel Aviv und promovierte in London über Theater im Zeitalter von Shakespeare. Sie lehrt hebräische und jüdische Literatur an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen über israelische und jüdische Literatur vorgelegt, u.a.
ein Handbuch zur Modernen hebräischen Literatur (2005).
Ort: Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Beim Schlump 83, 20144 Hamburg