Ausstellung Blankenese
 
Blankenese im 2. Weltkrieg 1939-1945 – Heimatfront, Vernichtungskrieg, Shoa
Uhrzeit:09:00 - 12:00
Ort: Gemeindehaus Mühlenberger Weg
Hamburg, Mühlenberger Weg 64a
Kosten:Eintritt frei, Spenden erbeten
Beschreibung:

Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen begann am September 1939 der Zweite Weltkrieg. Sechs Jahre später endete er mit der bedingungslosen Kapitulation Japans. In Blankenese markierte der 1. September 1939 den Übergang von der NS Volksgemeinschaft der Jahre 1933-39 hin zur Kriegsgemeinschaft, die sich an der „Heimatfront“ konkretisierte.

Bis zur Besetzung durch die alliierten Truppen am 3. Mai 1945 sollte diese Heimatfront reibungslos funktionieren, das Regime stabil halten und der militärischen Auseinandersetzung zuarbeiten. „Die Kriegsgemeinschaft funktionierte“, so resümieren Uwe Danker und Astrid Schwabe. Wie gestaltete sich das tägliche Leben an der Heimatfront, wie wurde die einheimische Bevölkerung über den Krieg und seinen Verlauf informiert, welche Bedeutung hatte die konkrete Gefahr militärischer Angriffe? Fragen wie diese bilden einen Teil der Ausstellung.

Ein zweiter Teil versucht die Perspektive von der Alltagsgeschichte der Bevölkerung zu erweitern auf den Umgang mit Opfern des deutschen Angriffskrieges: Tausende Zwangsarbeiter, Männer, Frauen, Kinder, mussten in den Elbgemeinden die Plätze der zum Militär eingezogenen deutschen Arbeitskräfte ersetzen. Unternehmer und ihre Firmen aus den Elbvororten profitierten, wie auch die sonstige Bevölkerung, von den Zwangsmaßnahmen und Ausbeutungen nicht nur vor Ort sondern auch in den besetzten Gebieten. Wie eng war das Verhältnis zwischen dem Alltag an der Heimatfront und den Verbrechen des Krieges? Was wusste man an der Heimatfront?
Was konnte man wissen?

Vor Ort sichtbar waren auch die Auswirkungen des größten Verbrechens des Nationalsozialismus, der Shoa. Wer Augen und Ohren nicht verschloss, konnte es wissen, die Shoa war ein „offenes Geheimnis“, ebenso wie Verbrechen an Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Opfer und Täter aus Blankenese und den Elbgemeinden machen sie zum Teil der lokalen Geschichte, verknüpfen diese mit der Shoa. Was geschah, geschah nicht weit weg, es geschah vor Ort.

Veranstalter: Förderkreis Historisches Blankenese e.V.
Homepage:https://blankenese.de/
Hinweise:Mo-Do in der Zeit von 15 bis 17 Uhr ist die Ausstellung ebenfalls geöffnet