Bei der Landeszentrale für politische Bildung können sie nun nachgelesen werden: 357 Biografien der Frauen, deren Namen sich im Hamburger Stadtplan finden
Alphabetisch geordnet von A wie Ackermannstraße bis Z wie Zassenhausweg liegt ab sofort ein außergewöhnlicher Stadtführer zum Anteil der Frauen in Hamburgs Geschichte vor; ein Who-Is-Who-Katalog aller Frauen, die in der Hansestadt mit einem Straßennamen geehrt werden.
Band 2 des insgesamt 3-bändigen Werkes „Ein Gedächtnis der Stadt. Nach Frauen und Männern benannte Straßen, Plätze und Brücken in Hamburg“ kann gegen eine Bereitstellungspauschale von je 2,- Euro im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung und des JIZ, Dammtorwall 1, abgeholt werden.
Band 1 der Publikation wurde bereits Anfang des Jahres herausgegeben und bietet der Leserschaft einen Überblick sowie eine Analyse zur Straßennamensbenennung nach Personen in der Hansestadt: Auch diese Veröffentlichung kann im Infoladen abgeholt werden.
Band 3 des Werkes beschäftigt sich ausschließlich mit den über 2500 nach Männern benannten Straßen, Plätzen und Brücken. Aufgrund des Umfangs dieser Sammlung ist dieser dritte Part ab sofort ausschließlich online unter www.hamburg.de/maennerstrassennamen abrufbar.
So wird etwa auf St. Pauli seit 1983 mit einem Weg an den sogenannten „Engel von St. Pauli“ erinnert, an die Schwester der Stadtmission, Bertha Keyser (1868-1964). In Winterhude leben Menschen seit 1914 in der Cäcilienstraße, eine Ehrung für die erste protestantische Domina (um 1522) des Klosters St. Johannis.
Auch die Zoologin Erna Mohr soll nicht vergessen werden: Seit 1984 wird in Bergedorf in der Erna-Mohr-Kehre gewendet. Erna Mohr zog einst Fledermausbabys mit einer Puppenuckelflasche groß und züchtete im Zoologischen Museum Baumratten, um deren Verhalten zu erforschen.
1958 wurde eine Straße nach dem Astronomen und Musiker William Herschel benannt, die ab 2001 offiziell auch dem Andenken seiner Schwester Caroline gewidmet ist, denn sie führte nicht nur ihrem Bruder den Haushalt, sondern auch die Beobachtungsbücher und verbrachte selbst als Kometenforscherin viele eisige Nächte draußen an ihrem Teleskop.
Auch nach der ersten Gerichtspräsidentin der Bundesrepublik Deutschland, Klara Klabunde, wurde im Jahr 2001 eine Straße mit benannt: der Klabundeweg, der bis dahin seit 1962 nur nach ihrem Ehemann, dem Journalisten und Bürgerschaftsabgeordenten Erich Klabunde hieß.
Neu im Stadtplan ist seit Mai 2015 eine Straße in Ochsenwerder, die Abelke Bleken gewidmet ist, einer ehemaligen dortigen Hofbesitzerin, die 1583 der Zauberei angeklagt, gefoltert und verbrannt wurde.
Für Rückfragen der Medien:
Landeszentrale für politische Bildung
Rita Bake, rita.bake@bsb.hamburg.de, Tel. 040 / 4 28 23 48 04