Veranstaltungen zu Hans Henny Jahnn anlässlich seines 125sten Geburtstags und 60sten Todestags

Gegen Jahresende wird gleich zweimal an das Hamburger Multitalent Hans Henny Jahnn erinnert. Anlass sind sein 125ster Geburtstag und sein 60ster Todestag.

Jahnn, der Orgelbauer, Schriftsteller, Architekt, Landwirt und noch manches andere war, wird am 23. Oktober bei einem Gesprächskonzert im Mahnmal St. Nikolai vorgestellt. An diesem Abend werden besonders seine pazifistischen Züge illustriert. Am 17. Dezember werden dann verschiedenste Facetten auf einem Stadtrundgang  für alle Sinne, einschließlich Bootstour und ein Orgelkonzert, beleuchtet. Er ist für Jahnn-Einsteiger und für fortgeschrittene Jahnn-Fans gleichermaßen geeignet.

23.10.19 um 19 Uhr: Gesprächskonzert „Suche Frieden und jage ihm nach!“
Schon als Jugendlicher fand Hans Henny Jahnn in seinen Tagebüchern klare Worte gegen die allgegenwärtige Kriegseuphorie. In den 50er Jahren setzte er sich dann gegen die Entwicklung von Kernwaffen und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ein. Visionär waren auch seine Hinweise auf die Problematik der Lagerung atomaren Mülls aus der zivilen Nutzung der Kernenergie. An diesem Abend werden pazifistische Texte von Hans Henny Jahnn und auch einen Abschnitt über Hans Henny Jahnn aus seinem vor Kurzem erschienenen Buch „Erzählte Klänge – Musikbeschreibung in der deutschen Literatur“ vorgelesen. Damit schlägt er eine Brücke zum Komponisten Dieterich Buxtehude, den Jahnn besonders schätzte.
Der musikalische Teil dieses Abends wird von KMD Rudolf Kelber und dem Cythara-Vokal- und Instrumentalensemble gestaltet. Ganz im Sinne von Hans Henny Jahnn kommen bei den Werken von Buxtehude historische Instrumente zum Einsatz. Darüber hinaus wird an diesem Abend auch ein Werk des Komponisten Hans Henny Jahnn vorgestellt werden. Außerdem sind schöne Original-Ugrino-Noten aus dem Verlag von Jahnn und Harms zu besichtigen.

17.12.2019 um 16 Uhr: Stadtrundgang „Im Kielwasser von Hans Henny Jahnn“
Der Rundgang besteht aus drei Teilen, die auch unabhängig voneinander besucht werden können. Alle Zeiten sind so aufeinander abgestimmt, dass öffentliche Verkehrsmittel für die Transfers benutzt werden können. Vielleicht kommen Sie auf diese Weise unterwegs auch mit anderen Jahnn-Interessierten in gute Gespräche?
16 Uhr: Dr. Amtstätter gibt in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Einblicke in den Jahnn-Nachlass und weitere Jahnn-Dokumente aus den Archiven der Bibliothek. Die Teilnehmerzahl für diesen Teil ist aus räumlichen Gründen auf 10 Personen beschränkt.
Alternativ kann in dieser Zeit die empfehlenswerte Ausstellung mit Bildern der Hamburger Malerin Karin Witte in der von Hans Henny Jahnn gegründeten Freien Akademie der Künste am Klosterwall 23 besucht werden. Hier steht auch die Totenmaske Jahnns und Sie haben die Möglichkeit, in der kleinen Bibliothek in seinen Schriften zu lesen. (Eintritt: 5 €, individuell zu entrichten)
Ca. 17:35 Uhr: Treffen am Bug des Museumsschiffs „Rickmer Rickmers“ an den Landungsbrücken, von dort aus mit dem Schiff zu den Docklands. Dabei werden u.a. Orte aus Jahnns Jugend passiert, die aufschlussreich für das Verständnis seiner Werke sind. Es folgt ein ¼-stündiger Fußmarsch bergauf zum Grabmal der Familie Jahnn im Park zwischen Christianskirche und Altonaer Rathaus. Sie erfahren hier etwas über Ugrino, über Hans Henny Jahnn als Baumeister und über seine Gedanken zu Zahlen und Proportionen in Architektur und Musik.
Um 19 Uhr: Orgelkonzert mit KMD Rudolf Kelber (ehem. HK St. Jacobi) in der Christianskirche: Es erklingen Werke barocker Komponisten, die Jahnn besonders schätzte und 1931 für ein Gedenkkonzert für seinen verstorbenen Freund Gottlieb Harms auswählte, das in eben dieser Kirche erklang. Peter Bieringer bereichert den Abend durch die Rezitation von Texten von Hans Henny Jahnn, die einen Einblick in seine Orgelbauphilosophie und sein Wirken als Schriftsteller geben. (Eintritt frei, Kollektengabe erbeten)

Über die Internetseite www.kielwasser-jahnn.de können sich Jahnn-Interessierte einen virtuellen Stadtrundgang durch Hamburg erschließen. Mit dem Handy als Audio-Guide wird Hamburg so zu einem „Jahnn-Museum“.

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