Ergebnisse der GiN-Nutzerumfrage 2010

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Virtuellen Fachbibliothek Germanistik - Germanistik im Netz (GiN)

"Germanistik im Netz" richtet sich vorrangig an Germanistinnen und Germanisten in Forschung, Lehre und Studium und ermöglicht eine übergreifende Suche nach ausgewählten digitalen und konventionellen Medien sowie nach weiteren fachrelevanten Informationen.

Bis Ende Januar 2011 hat die Virtuelle Fachbibliothek Germanistik – Germanistik im Netz (GiN) eine Online-Nutzerumfrage unter dem Motto „10 Fragen – 10 Antworten“ durchgeführt. Die Ergebnisse wurden diese Woche von Volker Michel und Dieter Eichner (beide Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main) im Newsletter der ViFa Germanistik GiNIntern Nr. 20 vorgestellt:

„10 Fragen – 10 Antworten: GiN-Nutzerumfrage 2010“ – die Ergebnisse

87 Rückmeldungen gingen ein. Es gab keine verpflichtenden Felder (d.h. Fragen konnten übersprungen werden), Mehrfachnennungen waren erlaubt. Für alle kritische Anmerkungen wie auch die überwiegend lobenden Worte vielen Dank!
Eines vorweg (obwohl dies die GiNtern-Abonnenten natürlich wissen dürften): GiN ist ein Fachportal mit bibliographischem Schwerpunkt („Virtuelle Fachbibliothek“), die angebotenen Recherchemöglichkeiten orientieren sich an einem fächerübergreifenden Konzept für Virtuelle Fachbibliotheken, das die DFG Ende der 1990er Jahre ins Leben gerufen hat (einen Überblick über die Kernmodule gibt es unter http://webis.sub.uni-hamburg.de/webis/index.php/Virtuelle_Fachbibliothek).
Da die DFG-Projektförderzeit der ViFa Germanistik schon länger abgelaufen ist, versuchen wir weiterhin, Verbesserungen mit „Bordmitteln“ und mit fleißigen Helfern u.a. in Berlin, Freiburg, Marbach und Weimar zu bestreiten! Für weitere Mitwirkende (insbesondere zur Pflege der beiden Internet-Guides) sind wir sehr dankbar!

Womit beginnen? Mit dem Positiven! Hier einige Auszüge:

„Auf die genannten GiN-Angebote mache ich auch gern in Einführungen zum
Wissenschaftlichen Arbeiten die Studierenden aufmerksam, um sie gezielt an
zuverlässige Online-Angebote zu germanistischen Themen heranzuführen.“
„Wohl einzigartig im deutschen Netz [sic]!“
 „Ich bin sehr zufrieden mit dem bestehenden Angebot. Es bietet den
Studierenden und mir raschen und problemlosen Zugriff auf eine enorme Menge
von Informationsquellen.“
„Ich habe mir es aber noch nicht angewöhnt, GiN zu einem meiner
Standard-Suchwerkzeuge zu machen. Aber immer wieder, wenn ich auf die
GiN-Seite gehe, fällt mir auf, dass ich das schleunigst tun sollte, weil es
hier sehr viele nützliche Suchoptionen gibt.“

Aber es gab auch Kommentare wie:

„Ich schaue in Abständen bei GiN vorbei und habe noch jedesmal das Gefühl
gehabt, die gleichen Informationen anderswo besser aufbereitet zu finden oder
geliefert zu bekommen.“
„Ich benutze GiN zu meinem eigenen Erstaunen praktisch nicht.“

Tendenzen:

Vornehmlich ist man über Werbemaßnahmen mit Rundmails auf GiN aufmerksam geworden, an zweiter Stelle stehen schon persönliche Empfehlungen, erst an dritter Stelle folgen „Suchmaschinen“.

Zur Nutzungsfrequenz:

25 von 62 antwortenden Personen sagen, dass sie GiN „häufig“, „täglich“, „wöchentlich“, „mehrfach wöchentlich“, „mehrfach monatlich“ besuchen. Eine ganze Reihe hat über die Werbung für die Umfrage-Aktion (via Mailingliste des Deutschen Germanistenverbandes und H-Germanistik) erst von GiN erfahren; eine dritte Antwort-Tendenz ging in die Richtung: „gelegentliche Nutzung, z.B. wenn ich an Projekten arbeite“. Es gibt also eine fixe Gruppe von treuen Nutzern, der überwiegende Teil kommt aber auf uns zurück, wenn’s um eine aktuelle Aufgabenbewältigung geht.

Was wird gerne benutzt?

Vor allem bibliographische Informationen (Literaturnachweise von Primär- und Sekundärliteratur); diese werden fast doppelt soviel recherchiert wie Websites in den beiden Fachinformationsführern. Wenig Interesse besteht an den Neuerscheinungs- und Neuerwerbungslisten. Das, was eigentlich eines der Kernmodule einer jeden Virtuellen Fachbibliothek ist, der klassische Fachinfoführer, also bei uns GiNFix, wird in keiner Rückmeldung lobend erwähnt. Hingegen kommt Fachinformationsführer Nr. 2 – „Wer-Was-Wo“ – sehr gut an: Aktuelle Hinweise auf Veranstaltungen (Konferenzen, Tagungen), Jobs, Stipendien, Projekte sind bei GiN-Nutzern sehr gefragt.

Nutzung unterschiedlicher Publikationsformen

Dies deckt sich mit der Selbstaussage bezüglich die Nutzung fachrelevanter Websites (und ist zugleich ein gewisser Widerspruch zu oben): Insgesamt 59 Nutzer (von 72 Antworten zu dieser Frage) geben an, einschlägige Websites sehr häufig bzw. häufig zu nutzen, auch digitale Volltexte sind von großem Interesse (Rückmeldequote identisch), weitere Online-Ressourcen (z.B. Working Papers, Tagungsberichte, Online-Vorlesungen) waren hingegen weniger gefragt (42 Antworten unter gelegentlich/kaum; 34 Antworten sehr häufig/häufig). Print-Medien (Monographien/Sammelwerke sowie Zeitschriften) sind nach wie vor bevorzugte Publikationsformen, was nicht weiter überrascht, wenn man an die Menge der digital zur Verfügung stehenden Primär- und Sekundärliteratur in der Germanistik denkt.

GiN-Navigation

64 (von insgesamt 72) Rückmeldungen sagen, dass sie sich sehr gut bis gut bei uns zurechtfinden, 62 finden die Angebote weitgehend selbsterklärend. Nicht verschwiegen werden soll, dass die ausführlichste Rückmeldung der gesamten Umfrage an GiN u.a. das unschöne Aussehen der ViFa Germanistik („Bleiwüste“) bemängelte.

Pay-per-Use – ja oder nein?

Überraschend (zumindest für das GiN-Team) ist die bekundete Bereitschaft von immerhin 33 Teilnehmern, für Inhalte zu zahlen (nichts zahlen wollen 47 Teilnehmer, keine Angabe: 5). Bei den Inhalten, die via Pay-per-Use angeboten werden sollten, lagen Primärliteratur, Sekundärtexte (Monographien/Sammelbände) und Aufsätze in Zeitschriften gleichauf. Deutlich abgeschlagen waren dagegen Nachschlagewerke und Bibliographien.

Was sollen künftig vermehrt die Aufgaben von GiN sein?

  • Vornehmlich möchten GiN-Nutzer aktiv über neu recherchierbare/erreichbare Ressourcen in der ViFa Germanistik informiert werden.
  • Überraschend dagegen die Absage an Web 2.0-Möglichkeiten wie Tagging, Blog, Podcast: 52 Antworten (von 74 insgesamt) wünschen dies eher nicht als künftige Serviceleistung (bzw. halten dies für unnötig).
  • Themen-Portale werden begrüßt.
  • Was E-Tutorials bzw. Beratung bei der Literaturrecherche betrifft, so halten sich Befürworter/Gegner in etwa die Waage, die sich allerdings doch in Richtung „pro Tutorials/Beratung“ neigt (41 [sehr] wichtig | 33 eher nicht wichtig/unnötig).
  • Viel eindeutiger ist der Beratungswunsch für die Veröffentlichung von Online-Dokumenten (bei Rechts- und technischen Fragen).
  • 65 (von 75) Rückmeldungen plädieren dafür, das GiN-Angebot noch weiter auszubauen.

Anregungen von GiN-Nutzern

Kritische Rückmeldungen mahnten weiterhin an, Exportmöglichkeiten für Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi zu implementieren oder auch germanistische Recherchehilfen (Tutorials) anderer wissenschaftlicher Bibliotheken/Einrichtungen via GiN anzubieten. Sehr reizvoll ist der Vorschlag, via bzw. auf GiN Publikationsprofile wissenschaftlicher Autoren anlegen und verwalten zu können. Für eine weitere Idee, nämlich innerhalb der Fachinformationsführer die Verbindung von  thematisch verwandten Forschungsprojekten, die aber nicht zusammen arbeiten, besser sichtbar zu machen, schwebt uns schon eine Lösung vor. Dass man sich eine zentrale Fachsystematik wünscht, mit der man alle angebotenen Ressourcen klassifizieren könnte, ist durchaus nachvollziehbar (aber auch von einer Virtuellen Fachbibliothek nicht zu lösen), dass die Mediävistik zu kurz komme, hingegen nicht. Zwar ist eine gewisse Schlagseite in Richtung „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ nicht von der Hand zu weisen, dennoch: Sowohl die Frankfurter SSG-Bibliothek wie auch die BDSL haben einen umfassenden Sammel- bzw. Nachweisauftrag, keine der drei großen germanistischen Teildisziplinen wird präferiert.

Wer hat mitgemacht? Profession – Alter – Fachrichtung

Teilgenommen haben nur 6 Studierende, dafür inges. 48 ProfessorInnen/wissenschaftliche MitarbeiterInnen, 13  DoktorandInnen, 1 Akad. Rat, 4 wiss. Bibliothekare, 1 Archivar, 2 Referendarinnen, 2 Lektorinnen. 9 TeilnehmerInnen machten hier keine Angabe.
Das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren (Spannbreite: 25-68 Jahre).

Bei der Beantwortung der Frage: „Ich interessiere mich insbesondere für Ressourcen zur …“ gab sich folgendes Bild (Mehrfachnennungen waren erlaubt): … zur Mediävistik 20; … zur Linguistik: 21; …. zur Neueren Deutschen Literaturwissenschaft 61; zur Fachdidaktik 10; … zur DaF/DaZ 13.

Weiterhin genannt wurden: Kinder- und Jugendliteratur (3x); Theaterwissenschaft (1x); Medien- / Kommunikationswissenschaft (1x); Übersetzungstheorien (1x). 4 Teilnehmer machten hier keine Angaben.

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