Workshop: Zur Topografie des Verborgenen – Kriegslandschaften in Norddeutschland (7./8. Sep. 2012)

Ort: Universität Hamburg, Institut für Volkskunde / Kulturanthropologie, Edmund-Siemers-Allee 1 / Westgebäude 2. Stock (Nähe Dammtor-Bahnhof)

Veranstalter: Universität Hamburg, Institut für Volkskunde / Kulturanthropologie und Historisches Seminar / Hamburger Arbeitskreis für Regionalgeschichte (Prof. Dr. Sabine Kienitz, Prof. Dr. Norbert Fischer, Prof. Dr. Franklin Kopitzsch)

Kriege haben in den letzten Jahrhunderten vielfältige Spuren in der offenen Landschaft hinterlassen. Dazu zählen Schlachtfelder, Bombenkrater, Gräben, Stellungen, Bunker, Forts und andere Befestigungsanlagen, Wracks, Memorials, Bestattungsorte, Flurnamen, Straßen- und Wegebezeichnungen und ähnliches. Es sind Gedächtnislandschaften par excellence, die häufig überwuchert und verborgen sind – im kulturell-gesellschaftlichen Sinn „vergessen“. Gleichwohl bieten ihre Relikte und Artefakte zahlreiche Indizien, wie stark die zerstörerische Wirkung von Kriegen in die Landschaft und damit auch in das alltägliche Leben eingegriffen hat. Für den Workshop sollen drei Ebenen im Sinne von Zeitschienen, aber auch im Sinne von Akteursperspektiven differenziert bzw. miteinander verklammert werden:

das zugrunde liegende Ereignis und seine Relikte,historische Artefakte der Erinnerungskultur (Denkmäler u.ä.),

  1. der aktuelle, heutige Umgang mit diesen Relikten und Artefakten.

Der Workshop versteht sich als erste Sammlung von einzelnen Aspekten und möglichen Fallstudien. Insbesondere will er die Wechselwirkungen zwischen Krieg, Landschaft und Gedächtnis in ihren kulturellen, historischen und gesellschaftspolitischen Potenzialen ausloten. Im interdisziplinären Diskurs soll die Basis für eine Topografie der „Gedächtnislandschaft Krieg“ und damit für mögliche weitere Forschungen erarbeitet werden.

Programm:

Freitag, 7.9.

15.00-16.30 Uhr: Franklin Kopitzsch: Begrüßung

Sabine Kienitz/Norbert Fischer: Zur Einführung: Krieg und Gedächtnislandschaft

Ortwin Pelc: Spuren der Franzosenzeit 1806-1814 in Norddeutschland

16.30-17.00 Uhr: Kaffeepause

 17.00-18.30 Uhr: 

Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt: Glückstadts Belagerung 1813/14 in der lokalen Erinnerungskultur

Detlev Kraack: Bornhöved 1813 – ein schwedischer Erinnerungsort in Schleswig-Holstein?

Anschließend geselliges Beisammensein

 Sonnabend, 8.9.

10.00-11.30 Uhr: Silke Göttsch-Elten: Kriegslandschaften und touristische Eroberungen. Das Beispiel der deutsch-dänischen Grenzregion 1890 – 1914

Klaus Schlottau/Christian Lopau: Tarnlandschaften: Munitionsanstalten in der norddeutschen Landschaft – die Möllner Waldstadt

 11.30-12.00 Uhr: Kaffeepause

 12.00-13.30 Uhr: 

Malte Thiessen: Bunker, Bombenlücken, Brandspuren – Die Stadt als Erinnerungsrahmen und Resonanzraum für Zeitzeugen

Sylvina Zander: Bombentrichter als landschaftliche Relikte: Die Luftangriffe auf Bad Oldesloe 1944 und 1945

 13.30-14.30 Uhr: Mittagspause

 

14.30-16.00 Uhr: Norbert Ellermann: Das Außenlager Porta Westfalica des KZ Neuengamme

Lars Hellwinkel: Ein Bunker als Gedenkstätte ? – das Beispiel des Vereins Mahnmal Kilian e.V. in Kiel

16.00-16.30 Uhr: Kaffeepause

 16.30-18.00 Uhr:

Jörn Lindner: Zivile Luftschutzbauwerke – Orte einer ungeliebten gesellschaftlichen Erinnerung

Saskia Rohde: Bunkerbilder. Volker Meiers verdrängte (Nach-) Kriegslandschaften

Anmeldungen bis 15. Aug. 2012 bitte per mail an: geschaeftszimmer.ifvk@uni-hamburg.de

 
 
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