Call for Papers: Zur Topografie des Verborgenen – Kriegslandschaften in Norddeutschland

Ein Workshop in Hamburg am 8. September 2012, 10-18 Uhr

Veranstalter: Universität Hamburg, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie und Historisches Seminar/Hamburger Arbeitskreis für Regionalgeschichte (Prof. Dr. Sabine Kienitz, Prof. Dr. Norbert Fischer, Prof. Dr. Franklin Kopitzsch).

Kriege haben in den letzten Jahrhunderten vielfältige Spuren in der offenen Landschaft hinterlassen. Dazu zählen Schlachtfelder, Bombenkrater, Gräben, Stellungen, Bunker, Forts und andere Befestigungsanlagen, Wracks, Memorials, Bestattungsorte, Flurnamen, Straßen- und Wegebezeichnungen und ähnliches. Es sind Gedächtnislandschaften par excellence, die häufig überwuchert und verborgen sind – im kulturell-gesellschaftlichen Sinn „vergessen“. Gleichwohl bieten ihre Relikte und Artefakte zahlreiche Indizien, wie stark die zerstörerische Wirkung von Kriegen in die Landschaft und damit auch in das alltägliche Leben eingegriffen hat. Für den Workshop sollten drei Ebenen im Sinne von Zeitschienen, aber auch im Sinne von Akteursperspektiven differenziert bzw. miteinander verklammert werden: 1. das zugrunde liegende Ereignis und seine Relikte, 2. historische Artefakte der Erinnerungskultur (Denkmäler u.ä.), 3. der aktuelle, heutige Umgang mit diesen Relikten und Artefakten.

Der Workshop versteht sich als erste Sammlung von einzelnen Aspekten und möglichen Fallstudien. Insbesondere will er die Wechselwirkungen zwischen Krieg, Landschaft und Gedächtnis in ihren kulturellen, historischen und gesellschaftspolitischen Potenzialen ausloten. Im interdisziplinären Diskurs soll die Basis für eine Topografie der „Gedächtnislandschaft Krieg“ und damit für mögliche weitere Forschungen erarbeitet werden. Aus forschungsökonomischen Gründen wird das Untersuchungsgebiet zeitlich auf das 19. und 20. Jahrhundert, räumlich auf Norddeutschland begrenzt.

Auf dem Workshop sind Vorträge von jeweils 20 Minuten mit anschließender Diskussion geplant. Wir erbitten Themenvorschläge bis 15. Januar 2012 als Abstract auf maximal 1 Seite nebst CV an folgende Anschrift:
Universität Hamburg
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
Edmund-Siemers-Allee 1 (West), 20146 Hamburg
e-mail: geschaeftszimmer.ifvk@uni-hamburg.de

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