Bergedorfs Schulen

 

Bergedorfer Zeitung, 13. Juni 1914

Bergedorfer Zeitung, 13. Juni 1914

Die geplante Schaffung einer „Hilfsschule“ war der Bergedorfer Zeitung zwar einen ausführlichen Artikel des nur mit „M.“ bezeichneten Verfassers wert, der einiges über die Pädagogik der Zeit verrät – aber viel ausführlicher waren die Berichte über die Einweihung der neuen Hansa-Schule als Oberrealschule: die Ausgabe vom 13.06. enthält eine detaillierte Beschreibung des Schumacher-Baus, der am folgenden Tage abgedruckte Bericht über die Einweihung des Gebäudes umfasst mehr als zwei komplette Zeitungsseiten (unten die erste Seite) mit Wiedergabe der gehaltenen Reden des Schulrats, des Leiters der Hansaschule Professor Ohly, (Bergedorfs) Bürgermeister Dr. Walli, (Hamburgs) Bürgermeister von Melle – für den Architekten Prof. Schumacher blieben nur zweieinhalb Zeilen.

Die Schulen in Bergedorf, wie sich aus verschiedenen Ausgaben der Bergedorfer Zeitung ergibt, waren zu der Zeit in unterschiedlicher Trägerschaft: die drei Stadtschulen Am Brink, Brauerstraße (heute Chrysanderstraße) und Am Birkenhain (heute Spieringstraße) waren ebenso städtische Einrichtungen wie die Fortbildungsschule (für Jugendliche unter 18 Jahren). Die Hansaschule war eine „staatliche“ Schule, d.h. sie wurde aus dem Haushalt Hamburgs finanziert. Die private Luisenschule für Mädchen erhielt Ende 1914 ihre staatliche Anerkennung als Lyzeum, eine weitere private „höhere Mädchenschule“ war die Elisabethschule. Für alle Schulen musste Schulgeld gezahlt werden – die Sätze des Jahres 1912 sind dem  Adreßbuch für Bergedorf und die umliegenden Gemeinden 1912“ zu entnehmen. Die dort genannte „Warteschule“ war eine kirchliche Einrichtung für noch nicht schulpflichtige Kinder.
Die Ausgaben für die Stadtschulen lagen 1913 bei 194.153,65 Mark (16,6% der städtischen Ausgaben) und sollten 1915 auf 235.091,50 Mark (18,1%) anwachsen; 1913 betrugen die Einnahmen durch das Schulgeld 36.237,44 Mark, für 1915 wurden nur 33.234,89 Mark veranschlagt, da ab 1915 für Kinder bedürftiger Kriegsteilnehmer und Arbeitsloser kein Schulgeld zu zahlen war (Angaben aus Bergedorfer Zeitung vom 4. Oktober und 26. November 1914).

Bergedorfer Zeitung, 14. Juni 1914

Bergedorfer Zeitung, 14. Juni 1914

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