Bergedorf bekommt ein Stadthaus

Bergedorfer Zeitung, 24. Januar 1917

Bergedorfer Zeitung, 24. Januar 1917

Dienststelle für Dienststelle zog Bergedorfs Verwaltung um, denn mit den kriegsbedingt gewachsenen kommunalen Aufgaben wuchs auch die Administration und ihr Raumbedarf, wie schon im Beitrag Der Krieg und die Verwaltung dargestellt wurde. Zunächst hieß es, die Dienststellen zögen „in die ehemalige Hansa-Schule“, und ab Herbst 1916 wurde die Bezeichnung „Verwaltungsgebäude“ auch in offiziellen Bekanntmachungen verwendet. Jetzt war der letzte Schritt erfolgt: mit dem Umzug der Geschäftsräume des Magistrats hatte die gesamte Bergedorfer Verwaltung das Schloss verlassen, in dem jetzt nur noch das landherrenschaftliche Büro und das Amtsgericht residierten (siehe den Beitrag Das Schloss und seine Nutzungen). Der neue Verwaltungssitz wurde nunmehr als „Stadthaus“ tituliert und ähnlich multifunktional genutzt wie vorher das Schloss, denn hier quartierte man auch die Kartoffelausgabestelle und eine Volksküche sowie unter dem Dach die Heimatsammlung des Bergedorfer Bürgervereins ein, und nach Einrichtung des Öffentlichen Arbeitsnachweises fand dieser hier ebenfalls Platz (siehe BZ vom 4. und 17. Juni 1917).

Das „Verwaltungsgebäude“ oder „Stadthaus“ (mit späterem Erweiterungsbau), Ansicht 2017

Der Begriff „Rathaus“ kam erst 1927 zum Tragen, als die Verwaltung der Stadt Bergedorf ihr neues Quartier in der für die damaligen Ansprüche funktionsgerecht umgebauten Messtorffschen Villa bezog (siehe den Beitrag Der Prinz von Bergedorf und seine Residenz).

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