Explodierende Gewinne

BZ1640094 Pulver

Bergedorfer Zeitung, 17. Mai 1916

Bergedorfer Zeitung, 12. Mai 1916

Bergedorfer Zeitung, 12. Mai 1916

 

 

 

 

 

1915 war ein gutes Jahr für die Aktionäre der „Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken“ und der „Dynamit-Aktiengesellschaft vorm. Alfred Nobel u. Co.“, wie die Bergedorfer Zeitung im Mai in mehreren Artikeln berichtete: die gezahlten Dividenden von 25% bei den Dynamitwerken, zu denen auch die Fabrik auf dem Krümmel gehörte, und 35% bei den Pulverfabriken (mit der Pulverfabrik Düneberg) lagen deutlich höher als im Vorjahr, und der Aufsichtsratsvorsitzende der Pulverfabriken bat sogar um Verständnis, dass sie nicht noch höher ausfiel: man habe halt so viel investieren müssen, um „wirtschaftlich und technisch an der Spitze zu marschieren.“ Die „reichlichen Abschreibungen“ beider Unternehmen ergaben sich geradezu zwangsläufig aus der hohen Auslastung der Anlagen infolge der Materialschlachten des Krieges.

Die Millionenspenden für Familien von Kriegsopfern (siehe für die Dynamitwerke BZ vom 21. Juli 1916) schmälerten die Gewinne offenbar nur wenig, und auch für beachtliche Gewinnvorträge (6.395.501 M bei den Pulverfabriken, siehe BZ vom 2. Mai 1916) war noch Luft – für manche war der Krieg ein lukratives Geschäft. Und wenn mit dem Tod so gute Geschäfte gemacht wurden, war es besonders erfreulich, dass bei der Herstellung des Dynamits niemand zu Schaden gekommen war.

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